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Systematisches Verzeichnis

Systematisches Verzeichnis der ICD-10-WHO

Band 1 der ICD-10-WHO enthält das Systematische Verzeichnis (Systematik), also die Vierstellige ausführliche Systematik (VAS). Sie ist das Kernstück der ICD-10-WHO. Er enthält außerdem einige einführende Texte, die Dreistellige allgemeine Systematik (DAS), Informationen zur Morphologie der Neubildungen, verschiedene Sonderverzeichnisse zur Tabellierung der Mortalität und Morbidität sowie grundlegende Definitionen und Nomenklaturvorschriften.

Vierstellige ausführliche Systematik (VAS)

Die Vierstellige ausführliche Systematik (VAS) ist das Kernstück der ICD-10-WHO. Sie enthält alle drei- und vierstellige Kategorien, Subklassifikationen für die Bildung von fünfstelligen Kategorien sowie alle Definitionen, Ein- und Ausschlussvermerke, Hinweise usw.

Aufbau der Vierstelligen ausführlichen Systematik

Kategorie und Kode

Dreistellige allgemeine Systematik (DAS)

Die Dreistellige allgemeine Systematik (DAS) ist ein Auszug aus der VAS. Da für das Berichtswesen auf internationaler Ebene nur die Dreisteller verbindlich sind, enthält die DAS der ICD-10-WHO neben den Kapitel- und Gruppenüberschriften alle dreistelligen Kategorien lediglich mit Kode und Klassentitel, ohne Subkategorien und ohne Hinweise; sie ist gleichzeitig ein Inhaltsverzeichnis für die ausführliche Systematik.

Morphologie der Neubildungen der ICD-O-3

Zur Klassifizierung der Histologie kann zusammen mit den Lokalisationsschlüsseln des Kapitels II Neubildungen der ICD-10-WHO die Nomenklatur der "Morphologie der Neubildungen" der ICD-O-3 angewendet werden.  Die Morphologieschlüsselnummern der ICD-O-3 bestehen aus einer fünfstelligen Ziffernfolge. Die ersten vier Stellen kennzeichnen den histologischen Typ der Neubildung, die fünfte Stelle ist durch einen Schrägstrich abgetrennt und steht für den Malignitätsgrad.

ICD-O-3

Metadaten und Überleitung

Zur Systematik werden zwei zusätzliche maschinenlesbare Dateien veröffentlicht, die Metadaten und die Überleitung.

Metadaten enthalten bestimme Zusatzinformationen zu einzelnen Kodes.

Überleitungstabellen ordnen die Kodes von zwei aufeinanderfolgenden Klassifikationsversionen einander zu, sie beantworten die Frage: Welchem Kode einer neuen Version der ICD-10-WHO entspricht ein bestimmter Kode der Vorgängerversion?

Metadaten zur ICD-10-WHO

Metadaten zur ICD-10-WHO enthalten zu jedem ICD-10-WHO-Kode zusätzliche Informationen, die bestimmte Plausibilitätsprüfungen und statistische Gruppierungen nach den Sonderverzeichnissen der ICD-10-WHO ermöglichen. Sie finden die Metadaten in einer maschinenlesbaren Fassung unter Downloads im Ordner der aktuellen Jahresversion.

Umfang und Anwendungsmöglichkeiten der Metadaten

Die Metadaten sind ein aufbereiteter Auszug aus der Vierstelligen allgemeinen Systematik (VAS) der ICD-10-WHO. Die Daten umfassen alle drei- und vierstelligen Schlüsselnummern mit Klassentitel sowie die Überschriften der Gruppen und Kapitel. Die fünfstelligen Schlüsselnummern sind optional und daher nicht enthalten. Diese Daten sind in Beziehung gesetzt zu den Sonderverzeichnissen zur Tabellierung der Mortalität und Morbidität im Anhang der Systematik der ICD-10-WHO (Mortalitätslisten, Morbiditätsliste).

Außerdem enthalten die Metadaten Angaben zum Geschlechts- und Altersbezug der einzelnen Schlüsselnummern. Es ist jeweils festgelegt, ob Verletzungen des Geschlechts- oder Altersbezugs als Kann- oder als Muss-Fehler zu behandeln sind. Ferner gibt es eine Markierung für in Mitteleuropa sehr seltene Krankheiten (sog. Exoten). Sie sind grundsätzlich als Kann-Fehler zu behandeln.

Mit den Metadaten können Sie Schlüsselnummern

  • entschlüsseln,
  • nach Gruppen, Kapiteln und nach Sonderverzeichnissen der ICD-10-WHO für Statistiken gruppieren,
  • auf ihre formale Korrektheit prüfen und
  • gegen das Geschlecht und das Alter des Patienten prüfen.

Die Metadaten eignen sich für sich genommen nicht für den Aufbau von Kodiersoftware, da wesentliche Teile der ICD-10-WHO fehlen: Ohne die Inklusiva, Exklusiva und Hinweise zu den einzelnen Schlüsselnummern kann mit der Klassifikation nicht sinnvoll gearbeitet werden.

Überleitungen für die ICD

Die Überleitungstabellen des BfArM ordnen die Kodes von zwei aufeinanderfolgenden Klassifikationsversionen einander zu, sie beantworten z.B. die Frage: Welchem Kode der alten Version der ICD-10 entspricht ein bestimmter Kode der neuen Version und umgekehrt. Sie finden die Überleitungstabellen unter Klassifikationen - Downloads im Ordner der aktuellen Jahresversion.

Anwendungsmöglichkeiten klassifikatorischer Überleitungen

Überleitungen zwischen zwei Klassifikationen oder zwischen zwei Versionen einer Klassifikation sind immer zweckgebunden. So wird eine Überleitung für epidemiologische Zeitreihen anders aussehen als eine Überleitung für ein ökonomisches Mapping bei DRG-Systemen.

Bei den Überleitungstabellen des BfArM handelt es sich um eine rein klassifikatorische Überleitung, jede Schlüsselnummer aus der einen Version soll so auf eine Schlüsselnummer der anderen Version abgebildet werden, dass sich die Inhalte der einen Schlüsselnummer in der anderen wiederfinden. Eine solche klassifikatorische Überleitung berücksichtigt jedoch nicht die unterschiedlichen Häufigkeiten oder die unterschiedlichen Kosten von Diagnosen, die unter einer Schlüsselnummer zusammengefasst sind.

Mit Hilfe der Überleitungstabellen kann man kodierte Daten auf die entsprechenden Kodes einer anderen Klassifikationsversion umschlüsseln. Überleitungstabellen unterstützen so z.B. die Fortsetzung statistischer Erhebungen über einen Versionswechsel hinweg (Zeitreihen).

Überleitungstabellen für die ICD

Für die ICD stellt das BfArM Überleitungstabellen zwischen ICD-10-GM-(SGB-V)-Versionen, Überleitungstabellen zwischen ICD-10-WHO-Versionen und eine Überleitungstabelle zwischen den Revisionen ICD-9-WHO 6.0 und ICD-10-WHO 1.3 bereit. Sie finden die Überleitungstabellen unter Klassifikationen - Downloads im Ordner der aktuellen Jahresversion; für alte Versionen sind sie im jeweiligen Jahres-ZIP der Zielversion enthalten.

Aufbau der Überleitungstabellen

Die Überleitungstabellen bestehen aus drei Listen:

  • Liste der (alten) Kodes der Ausgangsversion mit ihren Klassentiteln
  • Liste der (neuen) Kodes der Zielversion mit ihren Klassentiteln
  • der sog. Umsteiger, die Liste der Zuordnungen Ausgangskode - Zielkode

Der Umsteiger enthält außer dem Kodepaar alter Kode - neuer Kode zwei weitere Spalten mit dem Hinweis, ob die Überleitung alt - neu bzw. neu - alt automatisch erfolgen kann oder händisch durchgeführt werden muss. Letzteres ist z.B. dann der Fall, wenn für einen Ausgangskode durch Kodedifferenzierung mehr als ein möglicher Zielkode zur Auswahl steht.

Überleitung von der ICD-9 auf die ICD-10-WHO

Die Überleitung von der ICD-9 der WHO auf die ICD-10-WHO erfolgt mit der Überleitungstabelle zwischen der ICD-9-WHO 6.0 und ICD-10-WHO 1.3, zu finden unter Klassifikationen - Downloads im Ordner ICD-10-WHO - Vorgängerversionen, Version 1.3 der ICD-10-WHO.

Überleitung von der ICD-9 auf die ICD-10-SGB-V

Eine Überleitung von der ICD-9 auf die SGB-V-Fassung der ICD-10 fehlt.

Die ICD-10-SGB-V Version 1.3 unterscheidet sich nur unwesentlich von der ICD-10-WHO Version 1.3: In der vereinfachten ICD-10-SGB-V sind die in Mitteleuropa sehr seltenen Diagnosen nur noch als Dreisteller (z.B. die Pest A20.-) enthalten, während die vierstelligen Schlüsselnummern aus der Systematik entfernt und in einem Anhang aufgeführt sind. Aus den Kapiteln XX und XXI sind nur die Schlüsselnummern aufgenommen, die für die Zwecke des SGB V benötigt werden.

Sie können daher wie folgt vorgehen:

  1. Überleitung der ICD-9-Kodes auf die Kodes der Version 1.3 der ICD-10-WHO
  2. Prüfen Sie, ob auf Kodes übergeleitet wurde, die in der SGB-V-Fassung nicht mehr enthalten sind: Wurde übergeleitet auf Kodes, die in der SGB-V-Fassung in den Anhang der in Mitteleuropa sehr seltenen Diagnosen ausgelagert wurden, oder auf Kodes der Kap. XX und XXI, die entfallen sind? Überleitungen auf solche Kodes müssen dann korrigiert und händisch auf die entsprechenden verbliebenen Dreisteller der seltenen Diagnosen bzw. auf passende Kodes der SGB-V-Fassung erfolgen.
  3. Danach liegen die ursprünglich nach ICD-9 kodierten Kodes als ICD-10-SGB-V-Kodes der Version 1.3 vor.

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