BfArM - Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

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BfArM warnt vor Red Rice-Produkten

Pressemitteilung 17/02

Nummer 17/02 vom 04.12.2002

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn warnt vor dem Verzehr von Red Rice-Produkten, die im Internet und in verschiedenen Ländern als Nahrungsergänzungsmittel zur Senkung des Cholesterins vertrieben werden. Der Vertrieb von Produkten, die Red Rice enthalten, stellt in Deutschland einen Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz dar.

Red Rice (das Pulver wird auch als Anka oder Ankak bezeichnet) soll ein traditionelles chinesisches Arzneimittel sein. Das Produkt entsteht durch Fermentation von Reis mit dem Schimmelpilz Monascus purpureus. Dieser Schimmelpilz bildet neben roten Farbstoffen, die ihm seinen Namen geben, verschiedene Wirkstoffe wie Monacoline, Ankalactone und Citrinin.

Monacolin-K ist identisch mit Mevinolin oder Lovastatin, einem Hemmstoff der Cholesterinsynthese. Lovastatin ist als Wirkstoff in dem verschreibungspflichtigen Arzneimittel Mevinacor® enthalten. Roter Reis kann somit die Nebenwirkungen von Arzneimitteln zur Senkung erhöhter Cholesterinwerte verstärken. Diese Wechselwirkung betrifft sowohl Hemmstoffe der Cholesterinsynthese (HMG-CoA-Reduktase Hemmstoffe, sog. Statine, die den Monacolinen chemisch verwandt sind) als auch andere Wirkstoffe zur Senkung des Cholesterins wie Fibrate, Gemfibrozil und Nikotinsäure in hohen Dosen.

Durch die gleichzeitige Einnahme von Rotem Reis und solchen Arzneimitteln ist das gehäufte Auftreten von Nebenwirkungen zu befürchten. Diese können sich insbesondere als Muskelschädigungen äußern.

Ein zusätzliches Risiko ist die Bildung von toxischen Nebenprodukten bei der Fermentation von Rotem Reis. Bei einer Analyse von verschiedenen Produkten mit rotem Reis aus den USA wurde in 7 von 9 untersuchten Produkten Citrinin gefunden. Citrinin verursachte im Experiment bei Ratten Nierentumore.

Ein Red Rice-Produkt, das unter dem Namen Cholestin als Nahrungsergänzungsmittel zur Senkung des Cholesterins in den USA vertrieben wurde, ist von der FDA als Arzneimittel klassifiziert worden. In Deutschland ist Red Rice weder als Arzneimittel noch als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen.

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