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Rote-Hand-Brief zur Anwendung von Intrauterinpessaren (IUPs): Risiko einer Uterusperforation

Wirkstoff: Levonorgestrel

Vor dem Hintergrund der aktualisierten Ergebnisse der „European Active Surveillance Study for Intrauterine Devices” (EURAS-IUD) informiert Jenapharm GmbH & Co. KG über die Untersuchung zur Anwendung von kupferhaltigen (Cu-IUPs) und levonorgestrelhaltigen Intrauterinpessaren (LNG-IUS):
Die EURAS-IUD Studie zeigte folgende Ergebnisse:

  • Die Anzahl der beobachteten Uterusperforationen mit beiden Intrauterinpessar-Typen (IUP) war mit einer Häufigkeit von ca. 1 von 1.000 Insertionen niedrig.
  • Die wichtigsten Risikofaktoren für eine Uterusperforation waren das Stillen zum Zeitpunkt der Insertion und eine Insertion in den ersten 36 Wochen nach einer Entbindung (siehe Tabelle 1). Diese Risikofaktoren waren unabhängig vom Typ des eingesetzten IUP.
  • IUPs haben eine hohe empfängnisverhütende Wirksamkeit. Die Studie bestätigte erneut, dass der Nutzen von IUPs weiterhin das Risiko auch bei stillenden Frauen oder Frauen, die kürzlich entbunden haben, überwiegt.

Verordnenden Ärzten wird empfohlen:

  • Anwenderinnen vor der Insertion eines IUP zu informieren, dass eine Uterusperforation mit einer Häufigkeit von ca. 1 auf 1.000 Insertionen auftreten kann und dabei folgende Symptome auftreten können:

    • Starke Schmerzen im Unterbauch nach Insertion (stärker als Krämpfe während der Periode)
    • Rückholfäden in der Scheide nicht mehr tastbar
    • Schmerzen oder verstärkte Menstruationsblutung nach der Insertion, die über mehr als ein paar Wochen anhalten
    • Plötzliche Änderungen in der Periode
    • Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs
  • Anwenderinnen zu unterweisen, wie das Vorhandensein der Rückholfäden in der Scheide überprüft werden kann und zu empfehlen, zu einer zusätzlichen Kontrolluntersuchung zu kommen, falls die Rückholfäden nicht tastbar sind (insbesondere wenn außergewöhnliche Schmerzen auftreten)
  • zu beachten, dass eine Teilperforation stattgefunden haben kann, auch wenn die Rückholfäden noch sichtbar bzw. tastbar sind. Bei starken Schmerzen nach der Insertion sollte dies besonders berücksichtigt werden und eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden.

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