Ergebnisprotokoll der 80. Beratung des Ausschusses Pharmazeutische Chemie der Arzneibuch-Kommissionen am Montag, den 4. April 2022, in Bonn
1. Allgemeine Beschlüsse
1.1. Feststellung der Beschlussfähigkeit
Der Ausschuss war mit 12 anwesenden und 2 abwesenden Mitgliedern beschlussfähig.
1.2. Annahme der Tagesordnung
Die Tagesordnung wurde mit Ergänzungen angenommen (TOP 3.3 & 5.2).
1.3. Interessenerklärung/Verschwiegenheit
Die Anwesenden legten Ihre Interessen per schriftlicher Mitteilung offen.
1.4. Annahme des Ergebnisprotokolls der 79. Sitzung 65.1.11-4123.1-79
Das Ergebnisprotokoll wurde ohne Änderungen angenommen.
1.5. Allgemeine Informationen
2. Berichte aus den Arzneibuchgremien
2.1. Berichte aus den Kommissionen
- Ph. Eur. Kommission
Summary of Decisions taken at the 171st Session of the Commission
PA/PH (21) 9, R1
2.2. Berichte aus den Experten- und Arbeitsgruppen
- Chairs of Chemical Groups (PCM)
- Antibiotics (7)
- Inorganic chemistry (9)
- Organic Chemistry – synthetic products (10A)
- Organic Chemistry – synthetic products (10B)
- Organic Chemistry – synthetic products (10C)
- Organic Chemistry – synthetic products (10D)
- Organic Chemistry – natural products (11)
- Capillary electrophoresis (CE)
- Chromatographic separation techniques (CST)
- Heavy metals (HM)
- General Methods (MG)
- Procedure 4 (P4)
- Second Identification (SIT)
- Spectroscopy and Data Analysis (SDA)
- General Methods (MG)
- Vitamins (VIT)
3. Änderungsanträge zu DAB-Monographien und Ph.Eur.-Monographien
3.1. Streichung der Prüfung 2.4.8 Schwermetalle
aus Stoffmonographien des DAB 3716.2718
Eine Reihe von Stoffmonographien des DAB enthält nach wie vor die Prüfung 2.4.8 Schwermetalle. Mit den Regelungen aus Kapitel 5.20 Verunreinigungen durch Elemente der Ph.Eur. ist diese Prüfung obsolet.
Der Ausschuss stimmt zu, die Prüfung 2.4.8 aus folgenden DAB-Monographien zu streichen:
- L-Äpfelsäure
- Anethol
- Calciumfluorid
- Creatinin
- Cystein
- Gefälltes Siliciumdioxid
- Kaliumlactat-Lösung
- Lysin-Monohydrat
- Magnesiumhydrogenphosphat-Trihydrat
- Natriumpantothenat
- Ornithinhydrochlorid
Die vorgesehene Streichung wird im Bundesanzeiger zur Kommentierung bekannt gegeben.
3.2. DAB Monographie Lysin-Monohydrat 3716.2719
Die Prüfung auf verwandte Substanzen erfolgt in der DAB Monographie bislang noch mittel Dünnschichtchromatographie. In der Ph.Eur. Monographie „Lysinhydrochlorid“ erfolgt dies inzwischen mittels Aminosäureanalyse (2.2.56). Auch in der Ph.Eur. Monographie „Lysinacetat“ wird diese Methode künftig eingesetzt. Die Methode kommt diesen Monographien auch zur Bestimmung Ammonium zum Einsatz.
Im Zuge der Harmonisierung der Monographien, soll die Methode 2.2.56 auch in die DAB-Monographie Lysin-Monohydrat übernommen werden.
Der Ausschuss stimmte dem Entwurf zu. Der Entwurf wird im Bundesanzeiger zur Kommentierung bekannt gegeben.
3.3. DAB Monographie Calciumsulfat Hemihydrat Vorlage
Die Monographie gibt in der Prüfung „Erhärtungsvermögen“ eine Erstarrungszeit von maximal 5 Minuten vor. In der Praxis hast sich diese Vorgabe als deutlich zu kurz erwiesen. Auf Basis von Chargendaten wird vorgeschlagen die Erstarrungszeit in der Prüfung „Erhärtungsvermögen“ auf 20 Minuten festzulegen.
Der Ausschuss stimmte dem Entwurf zu. Der Entwurf wird im Bundesanzeiger zur Kommentierung bekannt gegeben.
4. Europäische Monographien zur nationalen Stellungnahme
4.1. Caspofungin acetate PA/PH/Exp. 7/T (17) 7 ANP R2
Seite 2, “Impurity F”, Zeile 38/39: Für die Eignungsprüfung wird eine Reihe von Parametern vorgegeben. Neben dem Signal/Rausch Verhältnis wird die Auflösung zwischen Caspefungin und Verunreinigung F, der Symmetriefaktor des Hauptpeaks sowie eine Spanne für die Retentionszeit des Hauptpeaks vorgegeben.
Da die Prüfung ausschließlich dazu dient, den Gehalt an Verunreinigung F zu bestimmen, stellt sich die Frage, ob es wirklich erforderlich ist alle geforderten Parameter einzuhalten.
4.2. Donepezil hydrochloride PA/PH/Exp. 10A/T (21) 113 ANP
Seite 2, ”Related Substances”, Zeile 47: Das Injektionsvolumen für die Test- und Referenzlösungen wird mit 100 µl vorgegeben. Für moderne Anlagen wären 20µl ausreichend.
4.3. Fenbendazole for veterinary use PA/PH/Exp. 10A/T (18) 78 ANP R1
Seite 2, “Related substances”, Zeile 36-38: Für die Referenzlösung (b) werden drei CRS Substanzen benötigt. Es sollte geprüft werden, ob es möglich ist diese zu einem gemeinsamen CRS zusammenfassen.
4.4. Salbutamol PA/PH/Exp. 10A/T (13) 109 ANP R3
Der Ausschuss hatte keine Kommentare zu dem Entwurf.
4.5. Salbutamol sulfate PA/PH/Exp. 10A/T (13) 108 ANP R3
Der Ausschuss hatte keine Kommentare zu dem Entwurf.
4.6. Sotalol hydrochloride PA/PH/Exp. 10A/T (21) 114 ANP
Der Ausschuss hatte keine Kommentare zu dem Entwurf, es wurde allerdings darauf hingewiesen, dass Nitrososotalol als Verunreinigung auftreten kann.
4.7. Halofantrine hydrochloride PA/PH/Exp. 10B/T (20) 66 ANP R1
Der Ausschuss hatte keine Kommentare zu dem Entwurf.
4.8. Norgestrel PA/PH/Exp. 10B/T (17) 93 ANP
Seite 3, „Related Substances“, Zeile 10-13: In der Tabelle für den Gradienten der HPLC fehlt der Isokratische Schritt zu Beginn der Chromatographie.
Seite 1, „Related Substances“, Zeile 15/16: Da Injektionsvolumen ist mit 50µl angegeben. Dieses könnte gegebenenfalls reduziert werden.
4.9. Mercaptopurine monohydrate PA/PH/Exp. 10B/T (20) 69 ANP R1
Der laut der „Note on the monograph“ konnten mit der alten Methode zur Wasserbestimmung zu hohe Werte gemessen werden. Hier sollte geprüft werden, ob ggf. auch die Grenzwerte für den Wassergehalt, sowie die Gehaltsgrenzen anhand von Chargendaten angepasst werden müssen.
4.10. Pimozide PA/PH/Exp. 10B/T (21) 83 ANP
Seite 3, „Related Substances“, Fußnote: Als geeignete HPLC-Säule wird in der Fußnote Hypersil ODS (C18) genannt. Da es verschiedene Hypersil ODS Säulen gibt, sollte in der Knowledge Database genauer angegeben werden, welche Hypersil ODS genutzt wurde.
4.11. Sulfobutylbetadex sodium PA/PH/Exp. CRB/T (21) 6 ANP
Der Ausschuss hatte keine Kommentare zu dem Entwurf.
4.12. Mepyramine maleate PA/PH/Exp. 10C/T (21) 33 ANP
Der Ausschuss hatte keine Kommentare zu dem Entwurf.
4.13. Rabeprazole sodium PA/PH/Exp. 10C/T (18) 53 ANP R1
Der Ausschuss hatte keine Kommentare zu dem Entwurf.
4.14. Bismuth subcarbonate PA/PH/Exp. 9/T (21) 31 ANP
In der Monographie fehlen die Angaben zur Summenformel und dem Molekulargewicht des Stoffes. Diese sollten ergänzt werden.
4.15. Bismuth subgallate PA/PH/Exp. 9/T (21) 32 ANP
Der Ausschuss hatte keine Kommentare zu dem Entwurf.
4.16. Bismuth subnitrate, heavy PA/PH/Exp. 9/T (21) 33 ANP
Der Ausschuss hatte keine Kommentare zu dem Entwurf.
4.17. Bismuth subsalicylate PA/PH/Exp. 9/T (21) 34 ANP
Der Ausschuss hatte keine Kommentare zu dem Entwurf.
4.18. Potassium acetate PA/PH/Exp. 9/T (21) 29 ANP
Der Ausschuss hatte keine Kommentare zu dem Entwurf.
4.19. Zinc acetate dihydrate PA/PH/Exp. 9/T (21) 30 ANP
Der Ausschuss hatte keine Kommentare zu dem Entwurf.
4.20. Xylose PA/PH/Exp. CRB/T (21) 12 ANP
Der Ausschuss hatte keine Kommentare zu dem Entwurf.
4.21. Xanthan gum PA/PH/Exp. CRB/T (21) 35 ANP
Der Ausschuss hatte keine Kommentare zu dem Entwurf.
5. Verschiedenes
5.1. Termin für die nächste Beratung
Der Termin für die nächste Sitzung wird über DFN-Terminplaner festgelegt.
5.2. DAB Monographieentwurf Kupfer(I)-oxid
Im Zuge der der Kommentierung des Entwurfes wurden durch den Hersteller Daten eingereicht. Der Entwurf sieht für Blei einen Grenzwert von 20 ppm vor. Es wird vorgeschlagen, den Grenzwert auf 50 ppm gehoben. Aufgrund der vorgelegten Chargendaten erscheint die Grenze von 50 ppm gerechtfertigt. Da die Substanz nur in sehr geringen Mengen (4 mg pro Gramm) in Salben eingesetzt wird, dürften auch keine toxikologischen Einwände bestehen.
Der Vorsitzende und der Sekretär weisen darauf hin, dass das Ergebnisprotokoll in einer folgenden Beratung diskutiert, möglicherweise geändert und endgültig verabschiedet wird.