BfArM - Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

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Die zentrale Plattform der EU-Kommission

Um die grenzüberschreitende Nutzung von Gesundheitsdaten in Europa effizient zu gestalten, entwickelt die Europäische Kommission eine zentrale Plattform. Diese Plattform bildet das Herzstück der technischen Infrastruktur des EHDS und ermöglicht es, Informationen über Gesundheitsdaten, Antragsprozesse und Genehmigungen europaweit sicher zu koordinieren. Sie bietet dabei insbesondere folgende Dienste:

  • Metadatenkatalog: Bereitstellung eines übergreifenden Überblicks über vorhandene Gesundheitsdatensätze in Europa.
  • Antragsmanagement: Standardisierte Prozesse für die Beantragung von Datenzugängen.
  • Sichere Kommunikation: Nutzung sicherer Übertragungsverfahren (z. B. eDelivery) für Antrags- und Verwaltungsdaten.

Beispiel: Wenn Forschende aus Spanien Gesundheitsdaten aus Deutschland nutzen möchten, können sie über den Metadatenkatalog an der zentralen Plattform herausfinden, welche Datensätze in Deutschland verfügbar sind. Forschende greifen nicht direkt auf die Gesundheitsdaten zu. Stattdessen stellen sie einen Antrag über die zentrale Plattform, der geprüft und weitergeleitet wird. Damit der Antrag Deutschland erreicht, wird eine sichere Weiterleitung der Antragsinformationen benötigt. Diese Aufgabe übernimmt der Cross-Border Gateway. Er sorgt dafür, dass die Antragsdaten zuverlässig an die DACO weitergeleitet werden, damit die Bearbeitung erfolgen kann.

Was ist der Cross-Border Gateway?

Der Cross-Border Gateway ist eine technische Schnittstelle, die nationale Datenzugangsstellen (Health Data Access Bodies, HDABs) mit der zentralen Plattform der Europäischen Kommission verbindet. Jedes EU-Land muss über einen solchen Gateway an die zentrale Plattform angeschlossen werden, um den sicheren Austausch von Metadaten, Antragsinformationen und Genehmigungsprozessen zu gewährleisten. Dabei werden keine Gesundheitsdaten zwischen den Ländern übertragen; sensible Daten verbleiben stets innerhalb der nationalen sicheren Verarbeitungsumgebungen (SPEs).

Ein häufiges Missverständnis ist, dass über den Cross-Border Gateway Gesundheitsdaten übertragen werden. Tatsächlich verbleiben Gesundheitsdaten immer im jeweiligen Land und werden nur innerhalb zertifizierter sicherer Verarbeitungsumgebungen (Secure Processing Environments, SPEs) bereitgestellt. Der Gateway dient ausschließlich der Koordination und Abstimmung von Anfragen und nicht dem Datentransfer selbst.

Bedeutung für Deutschland

Der Aufbau des deutschen Cross-Border Gateway erfolgt im Rahmen des EU-Projekts HDP4Germany, das an der DACO angesiedelt ist. Für Deutschland stellt der Cross-Border Gateway eine zentrale Brücke dar, um Anträge und Informationen sicher und effizient an die europäische Plattform zu übermitteln. Die DACO kann so ihre Rolle innerhalb des EHDS effektiv wahrnehmen, ohne dass sensible Gesundheitsdaten das Land verlassen. Dies gewährleistet hohe Datenschutzstandards und fördert zugleich eine enge europäische Zusammenarbeit im Bereich der Gesundheitsdaten.