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Vorschlagsverfahren

Vorschlagsverfahren für ICD-10-GM und OPS

Im Folgenden finden Sie Informationen zum Vorschlagsverfahren zur Pflege vom ICD-10-GM und OPS, insbesondere zum zeitlichen Ablauf und zu den Vorschlagsformularen.

Grundlage für die Entgeltsysteme im stationären und ambulanten Bereich sind die Diagnosen- und Prozedurenklassifikationen ICD-10-GM und OPS. Zur Weiterentwicklung dieser Entgeltsysteme ist daher eine regelmäßige (zurzeit jährliche) Weiterentwicklung der beiden Klassifikationen erforderlich.

Um diesen Weiterentwicklungs- und Anpassungsprozess so transparent und effizient wie möglich zu gestalten, wurde das nachfolgend beschriebene Vorschlagsverfahren gemäß "Verfahrensordnung für die Festlegung der Internationalen Statistischen Klassifikation der Krankheiten, German Modification (ICD-10-GM) und des Operationen- und Prozedurenschlüssels (OPS)" festgelegt.

Verfahrensordnung für die Festlegung der Internationalen Statistischen Klassifikation der Krankheiten, German Modification (ICD-10-GM) und des Operationen- und Prozedurenschlüssels (OPS) (PDF, 505 kB)

1. Zeitlicher Ablauf

Neue Versionen von ICD-10-GM und OPS werden grundsätzlich zum Anfang eines Jahres wirksam. Für die Einführung neuer Versionen ist jedoch ein zeitlicher Vorlauf erforderlich, der Krankenhäusern und Software-Herstellern genügend Zeit lässt für Software-Anpassungen und Schulung.

Deswegen werden i.d.R. bis Mitte August sog. Vorabfassungen mit reduziertem Formatspektrum (ICD-10-GM bis etwa Ende Juli, OPS bis Mitte August) veröffentlicht. Die Endfassungen der Systematischen Verzeichnisse erscheinen etwa Ende September (ICD-10-GM) bzw. Ende Oktober (OPS), die Alphabetischen Verzeichnisse jeweils bis zu zwei Wochen später. Es ist zu beachten, dass sich in den endgültigen Fassungen noch Änderungen gegenüber den Vorabfassungen ergeben können.

Nach Veröffentlichung der Endfassungen wird Anfang Dezember das Vorschlagsverfahren für die neue Version eröffnet. Nur Änderungsvorschläge, die bis zum Einsendeschluss Ende Februar des darauffolgenden Jahres (Verfahrensjahr) beim BfArM eingehen, können im jeweils laufenden Verfahren berücksichtigt werden.

Bitte beachten Sie

Für das Vorschlagsverfahren für die Version 2025 von ICD-10-GM und OPS werden keine Vorschläge mehr angenommen. Einsendeschluss war der 04. März 2024.

2. Vorschlagsformulare für OPS- und ICD-10-GM-Änderungsvorschläge

Änderungsvorschläge für ICD-10-GM und OPS werden vom BfArM zentral über klassifikationsspezifische, elektronische Vorschlagsformulare entgegengenommen. Ausgefüllte Formulare können nur elektronisch an das BfArM gesendet werden. Um die Transparenz des Vorschlagsverfahrens sicherzustellen, werden alle eingegangenen Vorschläge auf den Internetseiten unter Downloads veröffentlicht.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Vorschläge nur im eigenen Namen oder mit ausdrücklicher Einwilligung der im Formular unter 1 genannten verantwortlichen Person eingereicht werden dürfen. Das BfArM führt vor der Veröffentlichung keine inhaltliche Überprüfung der eingereichten Vorschläge durch. Für die Inhalte sind ausschließlich die Einreichenden verantwortlich. Bei Fragen oder Unstimmigkeiten bitten wir, sich direkt an die jeweiligen im Vorschlagsformular genannten Ansprechpersonen zu wenden.

Sollten Sie mit der Veröffentlichung Ihrer personenbezogenen Daten auf der Website nicht einverstanden sein, wird der Vorschlag ab Seite 4, d.h. ohne personenbezogene Daten veröffentlicht.

Vorschlagsformulare und E-Mail-Adresse werden jeweils mit Eröffnung des Vorschlagsverfahrens an dieser Stelle veröffentlicht.

Die Vorschlagsformulare sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur zur Einreichung eines Vorschlags heruntergeladen und genutzt werden. Eine Veröffentlichung z.B. auf Webseiten, in Internetforen oder vergleichbaren Medien ist nicht gestattet.

3. Vorschläge aus abgeschlossenen Vorschlagsverfahren im Downloadbereich

Alle Vorschläge werden veröffentlicht. Sie können sie im Downloadbereich Klassifikationen unter der Kategorie ICD-10-GM bzw. OPS einsehen und herunterladen.

Bitte beachten Sie: Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass das BfArM keine inhaltliche Überprüfung der eingereichten Vorschläge durchführt und dass für die Inhalte ausschließlich die Einreichenden verantwortlich sind. Bei Fragen oder Unstimmigkeiten bitten wir, sich direkt an die jeweiligen im Vorschlag genannten Ansprechpersonen zu wenden. Ist der Vorschlag ohne Personenbezug publiziert, wenden Sie sich bitte zunächst an das BfArM.

Die eingesandten Änderungsvorschläge können unter Umständen urheberrechtlich geschützt sein.

Vorschläge für den OPS

Vorschläge für die ICD-10-GM

4. Bearbeitungs- und Abstimmungsprozess

Zwischen dem Eingang einer Anforderung für den OPS oder die ICD-10-GM und ihrer Umsetzung in einer neuen Version liegt ein aufwendiger Bearbeitungs- und Abstimmungsprozess, der mit den beiden Arbeitsgruppen AG ICD und AG OPS alle an den Entgelt- und Qualitätssicherungssystemen Beteiligten mit einschließt. Beachten Sie hierzu unser Ablaufdiagramm, in dem der Prozess unter Berücksichtigung des zeitlichen Ablaufs dargestellt ist.

Die Arbeitsgruppen ICD und OPS wurden vom Kuratorium für Fragen der Klassifikation im Gesundheitswesen (KKG) eingesetzt mit dem Ziel, das BfArM bei der Weiterentwicklung der Klassifikationen zu beraten. Die folgenden Organisationen sind in den Arbeitsgruppen vertreten:

  • Bundesärztekammer (BÄK)
  • Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)
  • Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband)
  • Verband der privaten Krankenversicherungen (PKV)
  • Unfallversicherungsträger (DGUV)
  • Deutsche Rentenversicherung (DRV)
  • Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)
  • Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK)
  • Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG)
  • Institut des Bewertungsausschusses (InBA)

Die Sitzungen der Arbeitsgruppen finden in regelmäßigen Abständen statt; zur weiteren Klärung inhaltlicher Fragen können autorisierte Fachvertreter zu den Sitzungen eingeladen werden. Die an der AG ICD und der AG OPS Teilnehmenden legen gemäß Anlage zu § 6 der Verfahrensordnung potentielle Interessenskonflikte gegenüber dem BfArM offen. Die Beratungsergebnisse der Arbeitsgruppen sind eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Weiterentwicklung von OPS und ICD-10-GM.

Der Beratung- und Abstimmungsprozess umfasst folgende Phasen:

In der Eingangsphase von Anfang Dezember bis Ende Februar des darauffolgenden Jahres (Verfahrensjahr) können die Vorschläge von Fachgesellschaften, Fachverbänden, Organisationen oder Einzelpersonen eingereicht werden. In dieser Phase finden die erste Sitzung der AG ICD und die erste Sitzung der AG OPS des Verfahrens statt, auf der jahresübergreifende Themen besprochen und die weiteren Treffen geplant werden.
Auch in dieser Phase finden wie rund ums Jahr je nach Bedarf themenspezifische Sondersitzungen und Beratungen statt, zu denen das BfArM entsprechend ausgewählte Experten und Fachgesellschaften einlädt.

In der Aufbereitungsphase von Anfang März bis Ende April werden die eingegangenen Vorschläge vom BfArM gesichtet, die Stellungnahmen der Fachgesellschaften vervollständigt und die Vorschläge aufbereitet.

In der Sitzungs- und Bearbeitungsphase von Ende April bis Juli/August beraten AG ICD und AG OPS unter Federführung des BfArM über die Vorschläge und stimmen sie mit den Fachgesellschaften und den Entwicklern von Entgeltsystemen und Qualitätssicherungssystemen ab; die Vorschläge werden vom BfArM entsprechend weiter aufbereitet. Für die Konsensfindung bei sich widersprechenden Stellungnahmen von Fachgesellschaften ist Stichtag der 10. Mai. Die Vorschläge werden in abgestimmter Fassung in die BfArM-internen Datenbanken für ICD und OPS aufgenommen und bei Bedarf fortlaufend aktualisiert.

Die Produktions- und Publikationsphase Vorabfassung im Juli/August beginnt mit der Fertigstellung und der Qualitätssicherung der Datenbanken. Es folgt die Produktion und die Qualitätssicherung der verschiedenen Formate der Vorabfassung. Ende Juli wird die Vorabfassung des Systematischen Verzeichnisses der ICD-10-GM, Mitte August die Vorabfassung des Systematischen Verzeichnisses des OPS publiziert.

In der Abschluss- und Entscheidungsphase im August/September erfolgt nach ggf. noch erforderlichen letzten Abstimmungen die abschließende Entscheidung über die einzelnen Vorschläge durch das BfArM auf Basis der Beratungsergebnisse; ggf. werden letzte Änderungsanforderungen von Entgeltsystementwicklern und Politik eingearbeitet. Die Datenbanken werden entsprechend aktualisiert und erneut qualitätsgesichert.

In der letzten Phase, der Produktions- und Publikationsphase Endfassung von September bis November, erfolgt zunächst die Produktion und Qualitätssicherung der verschiedenen Formate zur Endfassung des Systematischen und des Alphabetischen Verzeichnisses der ICD-10-GM und deren Publikation Ende September bzw. Mitte Oktober, gefolgt von der Produktion und Qualitätssicherung der verschiedenen Formate zur Endfassung des Systematischen und des Alphabetischen Verzeichnisses des OPS und deren Publikation Ende Oktober bzw. Anfang November.

Ablaufdiagramm "Vorschlagsverfahren im BfArM" (PDF, 65 kB)

5. Gesichtspunkte für die Weiterentwicklung des OPS

Der OPS (vormals OPS-301) ist ein nationaler Prozedurenschlüssel, der sich ursprünglich auf die Verschlüsselung von Operationen beschränkte und schrittweise an die Erfordernisse des australischen AR-DRG-Systems angepasst wurde. Bei der Weiterentwicklung des OPS steht seine Anwendung für die Zwecke des G-DRG-Systems und des PEPP-Entgeltsystems und der damit zusammenhängenden externen Qualitätssicherung im Vordergrund. Es ist nicht beabsichtigt, den OPS zu einem umfassenden Prozeduren- oder Einzelleistungskatalog auszubauen, der allen erdenklichen Anforderungen der medizinischen Dokumentation genügen kann. Dennoch wird sich auch der weitere Ausbau des OPS - wie bisher - im Spannungsfeld unterschiedlicher Zielsetzungen bewegen.

Die Arbeitsgruppe OPS hat in ihrem Memorandum "Gesichtspunkte für zukünftige Revisionen des OPS" die wichtigsten Aspekte für die Weiterentwicklung des OPS zusammengestellt und bittet darum, diese Informationen bei der Erarbeitung von Vorschlägen für die Weiterentwicklung des Schlüssels zu berücksichtigen.

Vorgängerfassungen

6. Kriterien für die Weiterentwicklung der ICD-10-GM

Vorschläge für die ICD-10-GM werden auf Basis folgender Punkte priorisiert und umgesetzt:

  1. Relevanz für die Weiterentwicklung der Entgeltsysteme (Diagnosis-Related-Groups(DRG)-System, Pauschalierendes Entgeltsystem Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP), Einheitlicher Bewertungsmaßstab (EBM) und andere Abrechnungssysteme),
  2. Relevanz für die gesetzlich vorgeschriebene externe Qualitätssicherung und
  3. Relevanz in Hinblick auf die Abbildung des aktuellen medizinischen Wissens.

Dabei ist die Kompatibilität mit der ICD-10 der WHO vorrangig zu beachten.

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