BfArM - Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

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Technische Ausbaustufen

Ausbaustufe 0 (Q2 2024)

In einem ersten Schritt wurden bis Mitte 2024 die Kodiersysteme und Wertelisten des BfArM (Bereich Kodiersysteme & Register) in ein FHIR-Format überführt. Die einzelnen Systeme wurden in Form von FHIR-Packages über eine Vorab-Version des zentralen Terminologieservers veröffentlicht und zur Kommentierung gestellt. Dies betraf die folgenden Kodiersysteme und daraus abgeleitete Wertelisten:

  • ICD-10-GM 2024 / 2023 / 2022
  • ICD-O-3 Zweite Revision 2019
  • ICF 2004
  • LOINC - Linguistic Variants Deutschland 2.77
  • OPS 2024 / 2023 / 2022
  • ORPHAcodes 2024

Die eingegangenen Kommentare wurden mit den betroffenen Interessensgruppen diskutiert. Zu dem Thema der Vergabe, Verwendung und Registrierung der eine Terminologie eindeutig identifizierenden Canonical URLs wurde in Abstimmung mit dem Kompetenzzentrum für Interoperabilität im Gesundheitswesen (KIG) ein Konzept entwickelt.

Ausbaustufe 1 (Q4 2024)

Über die Ende 2024 in den Echtbetrieb genommene Ausbaustufe 1 des zentralen Terminologieservers werden im HL7-FHIR-Format vorliegende Kodiersysteme, Wertelisten und Mappings über eine grafische Benutzeroberfläche und standardisierte Schnittstellen bereitgestellt. Der Fokus der ersten Ausbaustufe ist die Unterstützung von IT-Systemen im Gesundheitswesen, die regelhaft die aktuellsten Versionen der Kodiersysteme und Wertelisten des BfArM benötigen. Über das NPM-API des zentralen Terminologieservers können diese IT-Systeme die bereitgestellten Inhalte nun per Schnittstelle abrufen, so dass vollständig automatische Abläufe in der Pflege interner Kodier-Datenbanken möglich sind.

Der zentrale Terminologieserver basiert auf einer durch die ELGA GmbH entwickelten und in Österreich bereits eingesetzten open-source-Plattform (https://gitlab.com/elga-gmbh/termgit bzw. https://elga-gmbh.gitlab.io/termgit). ELGA GmbH, gematik, BfArM und eHealth Suisse entwickeln diese Plattform gemeinsam weiter und schaffen so eine Grundlage für vielfältige Synergien im Zusammenhang mit deutschsprachigen Kodiersystemen und Wertelisten.

Über die interaktive Nutzer-Oberfläche des zentralen Terminologieservers werden zu jedem Kodiersystem, jeder Werteliste und jedem Mapping

  • eine „Übersicht“ mit Basisinformationen zu Inhalt und Quelle bereitgestellt,
  • ein „Download“-Bereich für den Abruf der Haupttabelle in JSON- und XML-Kodierung sowie als alle Inhalte kapselndes FHIR-Package bereitgestellt.
  • Der „Preview“-Bereich enthält eine Übersicht der Struktur (Properties) des Kodiersystems/Werteliste/Mapping sowie eine tabellarische Übersicht, wie das Kodiersystem/Werteliste/Mapping aufgebaut ist.
  • Über die aktuellste Version des Kodiersystems/Werteliste/Mappings sind jeweils unter „Vorversionen“ alle bisher in das FHIR-Format konvertierten Vorversionen zugänglich.

Vor dem ersten Download erfolgt eine Bestätigung der Downloadbedingungen. Sofern der Cache des Browsers nicht geleert wird, erfolgt dies einmalig für jeden bereitgestellten Inhalt und gilt für alle Versionen. Der Bereich „Downloadbedingungen“ enthält eine Übersicht zu allen Downloadbedingungen für die auf dem zentralen Terminologieserver bereitgestellten Inhalte im pdf-Format. Diese können für die Dokumentation und auch für die Weitergabe an Dritte genutzt werden.

Zusätzlich zur Nutzer-Oberfläche können Inhalte per Schnittstelle (API) abgerufen werden. Eine Anleitung, wie diese den Vorgaben von HL7 FHIR folgende Schnittstelle genutzt werden kann, befindet sich im Bereich „Information zu FHIR-Packages“. Für die Nutzung der Schnittstelle müssen zunächst die Downloadbedingungen bestätigt werden. Hierbei wird digitaler Nachweis (sog. Access Token) erzeugt, der anschließend dem Aufruf der Schnittstelle beigegeben werden kann.

Ausbaustufe 2 (in Vorbereitung)

Der Schwerpunkt der nächsten Ausbaustufe ist die Unterstützung der ePA-für-Alle durch die Bereitstellung der für den digital gestützten Medikationsprozess benötigten Kodiersysteme, Klassifikationen und Wertelisten.

In Bezug auf die Funktionalität steht in der zweiten Ausbaustufe die Verbesserung der Nutzbarkeit der grafischen Oberflächen im Mittelpunkt. Diese beinhaltet insbesondere mächtigere Funktionen zur Suche nach Konzepten sowie ein komfortableres Navigieren auf den Vorab-Ansichten.

Weitere Ausbaustufen (geplant)

Nachdem in der zweiten Ausbaustufe die Voraussetzungen für einen zügigen Aufbau weiterer semantischer Inhalte auf dem zentralen Terminologieserver geschaffen wurden, sollen ab der dritten Ausbaustufe auch neue Anwendungsfelder und anbindbare Systeme hinzukommen. Beispielsweise sollen

  • ePA-Client-Systeme in die Lage versetzt werden, über FHIR-Schnittstellen am zentralen Terminologieserver einzelne Konzepte aufzulösen oder durch mehrsprachig verfügbare Konzept-Bezeichner strukturierte Formulare in mehreren Sprachen darzustellen
  • dezentrale Terminologieserver – z.B. der Unikliniken – über geeignete Schnittstellen mit dem zentralen Terminologieserver synchronisiert werden können
  • Dezentrale Autorensysteme zur Erstellung und Pflege von Terminologien weiter mit dem zentralen Terminologieserver integriert werden können, um schnelle Zyklen der Veröffentlichung aktueller Versionen zu unterstützen.