BfArM - Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

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Hier werden allgemeine Fragen beantwortet. Kodespezifische Fragen zur Kodierung mit der ICD-10-GM finden Sie unter: Kodierfragen ICD-10-GM

Was bedeuten die Kodes in meinem DDR-Sozialversicherungsausweis (SV-Ausweis)?

Im "Ausweis für Arbeit und Sozialversicherung" (SV-Ausweis) der DDR wurden sämtliche Informationen zur Sozialversicherung, zur Arbeit (Schulabschluss, Ausbildung, Qualifizierungen, Arbeitgeber, Verdienst usw.) und zur Gesundheit (Diagnosen, ambulante und stationäre Heilbehandlungen und Krankschreibungen, die verordneten Heil- und Hilfsmittel, Reihenuntersuchungen und Schutzimpfungen usw.) festgehalten. Die Diagnosen waren allerdings nicht im Klartext, sondern verschlüsselt als Kode enthalten.

Zur Verschlüsselung kamen neben dem DDR-spezifischen "Verzeichnis der Krankheiten und Todesursachen für Zwecke der Medizinalstatistik" (DDR-Verzeichnis) die ICD-Revisionen ICD-8 und ICD-9 in der jeweiligen DDR-Fassung zur Anwendung.

Diagnosenkodes im Sozialversicherungsausweis der DDR

Gibt es eine Excel-Liste zur ICD-10-GM bzw. zum OPS mit Kodes und ihrer Bedeutung?

Das BfArM stellt keine Excel-Listen zur Verfügung. Es gibt jedoch in dem ZIP-File der sog. Metadaten und der Überleitung TXT(CSV)-Dateien, die einfach in Excel, Access oder in andere Tabellenkalkulationsprogramme oder relationale Datenbanksysteme importiert werden können.

Die folgenden Erläuterungen beziehen sich auf die ICD-10-GM, entsprechende Dateien gibt es aber auch zum OPS und zur ICD-10-WHO.

Die Metadaten sind ein aufbereiteter Auszug aus dem Systematischen Verzeichnis der ICD-10-GM. Die Daten umfassen sämtliche drei-, vier- und fünfstelligen Schlüsselnummern/Kodes mit Klassentitel sowie die Überschriften der Gruppen und Kapitel.

Das ZIP-File Metadaten zur ICD-10-GM enthält u.a. die Datei der Kodes: icd10gm20JJsyst_kodes.txt. Diese Datei enthält für jeden Kode der Klassifikation eine Zeile mit 28 Feldern. Die ersten Felder 1-12 enthalten kodespezifische Informationen, die aus der Klassifikation selbst gewonnen werden können; die übrigen Felder enthalten zusätzliche, externe kodespezifische Informationen, die eigentlichen Metadaten.

Feld 6 enthält den Kode, Feld 9 die Bedeutung des Kodes, den sog. Klassentitel. Aus dieser Datei icd10gm20JJsyst_kodes.txt kann also einfach eine vollständige Kode-Klassentitel-Liste erstellt werden.

Die Überleitung ermöglicht eine Überführung von Kodes des Vorjahres auf die der aktuellen Version und umgekehrt. Im ZIP-File zur Überleitung sind u.a. zwei vollständige Kode-Klassentitel-Listen enthalten, eine Liste mit den Kodes der Vorjahresversion und eine Liste mit den Kodes der aktuellen Version, die Vorjahresliste icd10gm20JJ-1syst.txt und die aktuelle Liste icd10gm20JJsyst.txt. Beide Listen enthalten sämtliche drei-, vier- und fünfstelligen Kodes mit Klassentitel.

Sowohl das ZIP-File Metadaten als auch das ZIP-File Überleitung finden Sie kostenfrei unter Downloads im aktuellen Versionsordner der ICD-10-GM.

Entsprechende Dateien gibt es auch zum OPS und zur ICD-10-WHO.

Was ist der Unterschied zwischen Vorabfassung und Endfassung sowie zwischen Aktualisierungsliste und Differenzliste?

Die beiden in der ambulanten und der stationären Versorgung eingesetzten Klassifikationen ICD‑10‑GM und OPS werden auf der Basis eines transparenten Vorschlagsverfahrens zurzeit jährlich aktualisiert. Die neuen Versionen werden zum Anfang eines Kalenderjahres wirksam.

Vorabfassung und amtliche Endfassung

Für die Einführung einer neuen Version ist ein zeitlicher Vorlauf erforderlich, der z.B. Krankenhäusern und Software-Herstellern genügend Zeit für Software-Anpassungen und Schulungen lässt. Deswegen werden in der Regel bis Ende August des Vorjahres sogenannte Vorabfassungen von ICD-10-GM und OPS veröffentlicht.

Von den amtlichen Endfassungen unterscheiden sie sich zum einen dadurch, dass sie noch nicht vollständig sind. Es kann nämlich sein, dass zum Zeitpunkt der Vorabfassung Vorschläge aus dem Vorschlagsverfahren oder nachträgliche Anforderungen seitens des Gesetzgebers noch nicht abschließend beraten und deswegen noch nicht aufgenommen werden konnten. In der Endfassung können sich also noch entsprechende Änderungen gegenüber der Vorabfassung ergeben.

Zum anderen unterscheiden sie sich durch ein gegenüber der Endfassung reduziertes Formatangebot. Publiziert werden in der vorläufigen Fassung neben der Onlinefassung lediglich folgende Formate des Systematischen Verzeichnisses: Aktualisierungsliste, Metadaten (Importdateien für relationale Datenbanken) und Überleitung, also keine editierbare ODT-Fassung und auch kein PDF.

Aktualisierungs- und Differenzliste

Alle Änderungen der Vorabfassung bzw. der amtlichen Endfassung gegenüber der Vorjahresfassung sind detailliert dargestellt in der vorläufigen Aktualisierungsliste zur Vorabfassung bzw. der endgültigen Aktualisierungsliste zur amtlichen Endfassung.

Alle Änderungen der amtlichen Endfassung gegenüber der Vorabfassung finden Sie in der Differenzliste.

Aktualisierungs- und Differenzlisten sind als PDF im ZIP-File Aktualisierungslisten enthalten und zu finden im jeweiligen Ordner der aktuellen Version unter Downloads.

Einfügungen sind rot und unterstrichen, Löschungen blau und durchgestrichen dargestellt.

Aktualisierungs- und Differenzliste sind jedoch nicht verbindlich: Verbindliche Referenzfassung ist die vollständige amtliche Endfassung der Klassifikation in der jeweiligen Jahresversion als PDF.

Wie zitiere ich die Klassifikationen des BfArM?

Die Klassifikationen ICD-10-GM, OPS, ICF, ICD-10-WHO und ICD-O-3 sind sog. "andere amtliche Werke" im Sinne des § 5 Abs. 2 Urheberrechtsgesetz (UrhG), d.h. sie genießen keinen urheberrechtlichen Schutz. Die Urheberechte für die deutschen Fassungen liegen beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Für die ICF gilt, dass die Urheberrechte auch für die deutsche Fassung bei der WHO liegen.

Es gelten jeweils das Änderungsverbot nach § 62 UrhG und das Gebot der Quellenangabe nach § 63 UrhG.

Das Zitieren der genannten Klassifikationen ist also ohne besondere Genehmigungen erlaubt. Es gelten die jeweiligen Downloadbedingungen (hier insbesondere die Regelungen zu vom Format abgeleiteten Mehrwertprodukten), die allgemeinen Regeln wissenschaftlichen Zitierens sowie die jeweils für Sie geltenden z.B. hochschul- oder zeitschriftenspezifischen Zitierregeln.

Bitte beachten Sie auch folgende Hinweise:

  1. Amtliche Referenzfassung und daher bei Unstimmigkeiten maßgeblich ist die jeweilige aktuelle Endfassung der Klassifikation als PDF.
  2. Den genauen Titel der Klassifikation und den Herausgeber finden Sie auf dem Titelblatt des PDFs.
  3. Da es unterjährig bzw. während des Geltungszeitraums zu Aktualisierungen oder Korrekturen kommen kann, sollte außer dem Versionsjahr auch der sog. Stand angegeben werden. Diesen finden Sie ebenfalls auf dem Titelblatt des PDFs. Im Falle einer Aktualisierung steht dort neben dem Standdatum die Ergänzung: mit Aktualisierung vom …
    Bei der ICD-O-3 finden Sie die Angaben zum Stand auf der Rückseite des Titelblattes.
  4. Bei Quellen aus dem Internet sollten Sie Website und Abrufdatum angeben.
  5. Zu den im Anhang der ICD-10-GM enthaltenen Assessmentverfahren lesen Sie bitte die FAQ:
    Wie dürfen die in der ICD-10-GM im Anhang enthaltenen Assessmentverfahren genutzt werden?

Seit Mai 2020 ist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Herausgeber der Klassifikationen.

Die ICD-10-GM Version 2021 können Sie dann beispielsweise wie folgt zitieren, die anderen Klassifikationen ab Version 2021 bzw. alle Fassungen, die ab Mai 2020 publiziert wurden, also auch die ICD-O-3 Zweite Revision 2019, zitieren Sie bitte entsprechend:

  • Hrsg.: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) unter Beteiligung der Arbeitsgruppe ICD des Kuratoriums für Fragen der Klassifikation im Gesundheitswesen (KKG)
  • Titel: ICD-10-GM Version 2021, Systematisches Verzeichnis, Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, Stand: 18. September 2020
  • Erscheinungsort: Köln
  • Erscheinungsjahr: 2020
  • Dateiname: icd10gm2021syst_odt_20200918.pdf
  • Website: www.bfarm.de – Kodiersysteme – Services - Downloads – ICD-10-GM – Version 2021
  • Abrufdatum: 23.09.2020

Bis zur Version 2020 war das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) Herausgeber der Klassifikationen.

Die ICD-10-GM Version 2020 können Sie dann beispielsweise wie folgt zitieren, ältere Versionen und ältere Versionen der anderen Klassifikationen zitieren Sie bitte entsprechend:

  • Hrsg.: Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) unter Beteiligung der Arbeitsgruppe ICD des Kuratoriums für Fragen der Klassifikation im Gesundheitswesen (KKG)
  • Titel: ICD-10-GM Version 2020, Systematisches Verzeichnis, Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, Stand: 20. September 2019
  • Erscheinungsort: Köln
  • Erscheinungsjahr: 2019
  • Dateiname: icd10gm2020syst_odt_20190920.pdf
  • Website: www.bfarm.de – Kodiersysteme – Services - Downloads – ICD-10-GM – Version 2020
  • Abrufdatum: 24.08.2020

Wie dürfen die in der ICD-10-GM im Anhang enthaltenen Assessmentverfahren genutzt werden?

Seit Version 2004 sind folgende standardisierte Testverfahren Bestandteil der ICD-10-GM, sie werden zur Feststellung des Grades von Funktionseinschränkungen für die Anwendung der Kodes "U50-U52 Funktionseinschränkung" in Kapitel XXII benötigt:

  • Barthel-Index
  • Erweiterter Barthel-Index
  • Frührehabilitations-Barthel-Index (FRB) nach Schönle
  • FIM (Functional Independence Measure™)
  • Mini Mental State Examination (MMSE)

Die genannten Verfahren wurden als bereits veröffentlichte Werke Dritter jeweils mit Erstveröffentlichungsnachweis als Erläuterung in die ICD-10-GM aufgenommen.

Da eine eigene Urheberschaft des BfArM an diesen Verfahren nicht besteht und auch nicht dadurch begründet wird, dass sie de facto Bestandteil des BfArM-Werkes ICD-10-GM geworden und als solche nutzbar sind, kann das BfArM keinerlei Nutzungsrechte, wie z.B. Abdruckerlaubnisse, erteilen. Unter Beachtung der maßgeblichen Zitiervorgaben, vgl. hier § 51 UrhG, ist ein eigenverantwortlicher Abdruck gleichwohl zulässig.

Sie finden die Verfahren in der ICD-10-GM in der Referenzfassung PDF im Anhang und in der Onlinefassung unter „Ergänzende Informationen“.

Wo gibt es eine maschinenlesbare Fassung der englischen ICD-10?

Informationen und Dateien zur englischsprachigen ICD-10 der WHO finden Sie auf der Website der WHO: www.who.int – Classifications - Classification of Diseases (ICD)

ICD-10 auf der Website der WHO

Wie wird die ICD-10-GM aktualisiert?

seit ICD-10-GM Version 2004

Die ICD-10-GM wird zurzeit jährlich überarbeitet.

Dabei wurden bis zur Version 2019 Änderungen der ICD-10 von der WHO übernommen; seit 2019 wird die ICD-10 der WHO nicht mehr weiterentwickelt.

Die Aktualisierung erfolgt auf der Basis der Verfahrensordnung für die Festlegung der Internationalen Statistischen Klassifikation der Krankheiten, German Modification (ICD-10-GM) und des Operationen- und Prozedurenschlüssels (OPS).

Wo finde ich Informationen über vergangene Revisionen der ICD?

Eine orientierende Übersicht über die seit 1941 in Deutschland eingesetzten ICD-Revisionen finden Sie auf unserer Website. Nicht alle Ausgaben stehen auch als Datei zur Verfügung. Wir sind aber bemüht, einige dieser historischen Ausgaben einzuscannen und zugänglich zu machen. Einige alte Ausgaben finden Sie bereits jetzt im Downloadbereich Klassifikationen.

Wie viele Schlüsselnummern gibt es in der ICD-9 und in der ICD-10?

Eine Auszählung der Schlüsselnummern unterschiedlicher Revisionen, Fassungen und Versionen ist relativ aufwendig und ein Vergleich der Zahlen schwierig. Aus diesem Grund verzichten wir auf die Publikation genauer Zahlen. Einige Überlegungen sollen den Hintergrund verdeutlichen:

Zunächst muss festgelegt werden, was man zählen will - nur die Kodes der Krankheitskapitel oder auch die von Kap. XX (die ehemalige E-Klassifikation der ICD-9) und Kap. XXI (die ehemalige V-Klassifikation der ICD-9).

  • Kapitel: Diese Zahl ist leicht zu bestimmen.
  • Gruppen: Hier dürfen nur die Gruppen der untersten Gruppenebene gezählt werden; es gibt nämlich einige Kapitel mit mehreren Gruppenebenen, bei denen Gruppen zu Obergruppen zusammengefasst sind.
  • Dreisteller (Kategorien): Diese Zahl ist ebenfalls leicht zu bestimmen.
  • Viersteller (Subkategorien): Diese Zahl ist schon schwieriger zu bestimmen. Es wird unterschieden zwischen präkombinierten und postkombinierten Kodes. Präkombinierte Viersteller z.B. sind explizit als Viersteller in der Klassifikation aufgeführt; ihre Zahl ist leicht zu bestimmen. Postkombinierte Viersteller können vom Anwender mittels einer Subklassifikation, also einer Liste mit möglichen Werten für die vierte Stelle, gebildet werden (z.B. T10.- in der ICD-10-WHO). Häufig gelten solche Listen nicht nur für einen Kode, sondern für mehrere. Die Anzahl postkombinierter Kodes ist nicht exakt zu bestimmen, da - vor allem im Kapitel XX - nicht jede Kombination sinnvoll ist.
  • Fünfsteller: Auch diese Zahl ist schwierig zu bestimmen, da fast alle Fünfsteller postkombiniert sind.
  • Endständige/terminale Schlüsselnummern oder kodierbare Endpunkte: Als endständig werden alle Schlüsselnummern bezeichnet, die nicht weiter differenziert sind, also keine Subkodes haben. Drei- und Viersteller können endständig sein; Fünfsteller sind immer endständig, da es in der ICD-10 keine Sechssteller gibt.

Ein Vergleich der Zahlen der GM-Ausgabe mit der SGB-V-Ausgabe wird noch schwieriger, denn im sogenannten Minimalstandard der SGB-V-Ausgabe konnten auch nichtterminale Dreisteller als gültige Schlüsselnummern verwendet werden - es sei denn, alle zugehörigen Viersteller waren im Minimalstandard, denn dann war der Dreisteller nicht im Minimalstandard.

Genaue Zahlen sind also schwierig zu ermitteln und die Gefahr einer falschen Interpretation ist groß.

Die folgende Tabelle enthält daher nur gerundete Werte, und zwar ohne Berücksichtigung des Minimalstandards. Wenn die Zahlen in aufeinanderfolgenden Versionen ähnlich sind, bedeutet das nicht unbedingt, dass keine Änderungen stattgefunden haben: Löschungen und Neuzugänge halten sich die Waage. Zum Vergleich: Die ICD-9 enthielt ca. 6.900 kodierbare Endpunkte.

VersionICD-10 Systematik*ICD-10 Alphabet**
SGB-V 1.3ca. 9.000--
SGB-V 2.0ca. 12.400ca. 31.200***
GM 2004ca. 13.000ca. 53.800
GM 2005ca. 13.100ca. 64.300
GM 2006ca. 13.200ca. 73.500
GM 2007ca. 13.200ca. 73.900
GM 2008ca. 13.300ca. 75.500
GM 2009ca. 13.300ca. 75.600
GM 2010ca. 13.300ca. 75.800
GM 2011ca. 13.300ca. 76.400
GM 2012ca. 13.300ca. 76.500
GM 2013ca. 13.400ca. 76.800
GM 2014ca. 13.400ca. 76.900
GM 2015ca. 13.400ca. 77.400
GM 2016ca. 13.500ca. 78.700
GM 2017ca. 13.600ca. 79.500
GM 2018ca. 13.700ca. 79.800
GM 2019ca. 13.750ca. 80.900
GM 2020ca. 13.750ca. 82.900
GM 2021ca. 13.800ca. 83.000
GM 2022ca. 14.200ca. 84.700
GM 2023ca. 14.300ca. 86.200
GM 2024ca. 14.300ca. 88.250

* endständige Kodes
** Einträge in der EDV-Fassung
*** ICD-Diagnosenthesaurus Version 4.0

Welche Funktion haben die U-Kodes im Kap. XXII?

Das Kapitel XXII wurde erst mit der Version 2004 in die ICD-10 aufgenommen. Hier werden im Kodebereich U00-U99 "Schlüsselnummern für besondere Zwecke" zusammengefasst.

WHO- und GM-Ausgabe unterscheiden sich hier deutlich:

Während in der WHO-Fassung in Version 2004 und 2005 zunächst nur die Gruppe U00-U49 "Vorläufige Zuordnung für Krankheiten mit unklarer Ätiologie" mit den beiden Kodes U04 und U04.9 für SARS bzw. "SARS, nicht näher bezeichnet" enthalten war, gab es in der GM-Fassung drei weitere Gruppen.

Mittlerweile gibt es in Kap. XXII in der ICD-10-WHO zwei Gruppen, in der ICD-10-GM neun Gruppen.

Welche Version der ICD-10 ist in den unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens derzeitig gültig?

Über den Einsatz der unterschiedlichen Versionen von ICD-10-WHO und ICD-10-GM informiert jeweils der Versionsverlauf. Dort finden Sie auch Hinweise auf die Bekanntmachungen des Bundesministeriums für Gesundheit, mit denen neue GM-Versionen jeweils in Kraft gesetzt wurden.

Was sind die SGB-V-Fassung und die GM-Fassung der ICD-10 und wozu dienen sie?

Die SGB-V-Fassung der ICD-10, die sog. ICD-10-SGB-V, entstand aufgrund einer Rahmenvereinbarung zwischen den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenversicherung, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Deutschen Krankenhausgesellschaft.

Danach sollte die deutschsprachige ICD-10 der WHO für die Belange des V. Buches Sozialgesetzbuch vereinfacht werden, um sie zur Diagnosenverschlüsselung in der vertragsärztlichen Praxis nach § 295 SGB V und im stationären Bereich nach § 301 SGB V anzuwenden. Die ICD-10-SGB-V wurde in der Version 1.3 gegenüber der ICD-10-WHO in einigen Teilen deutlich reduziert: In Mitteleuropa seltene Erkrankungen, der größte Teil des Kapitel XX "Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität" und eine Vielzahl von Kodes aus Kap. XXI "Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen" entfielen.

Um im stationären Bereich das Entgeltsystem AR-DRG (Australian Refined Diagnoses Related Groups) in Deutschland einführen zu können, mussten die Kapitel I bis XIX auf der Grundlage der australischen ICD-10-AM erweitert werden, da dazu eine höhere Granularität der Klassifikation erforderlich war. Diese gegenüber der Version 1.3 für den stationären Bereich erweiterte Fassung war die ICD-10-SGB-V Version 2.0.

Die ICD-10-SGB-V Version 1.3 wurde ab dem 1. Januar 2000 im ambulanten und im stationären Bereich eingesetzt. Im ambulanten Bereich blieb sie bis Ende 2003 im Einsatz, im stationären Bereich wurde sie in den Jahren 2002 und 2003 durch die Version 2.0 ersetzt.

Seit 2004 wird die ICD-10-SGB-V als ICD-10-GM (German Modification) weitergeführt, sie wird sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich eingesetzt.

Was brauche ich für die praktische Verschlüsselungsarbeit mit der ICD-10?

Wenn Sie "von Hand" verschlüsseln wollen, benötigen Sie sowohl das Systematische als auch das Alphabetische Verzeichnis der gewünschten ICD-10-Version. Sie finden alle Fassungen kostenfrei unter Downloads. Die Systematischen Verzeichnisse liegen auch als Onlinefassungen vor.

  1. Schlagen Sie im Alphabetischen Verzeichnis die gesuchte Diagnose nach. Es enthält hinter jedem Eintrag den zugehörigen Kode.
  2. Überprüfen Sie den gefundenen Kode, indem Sie den Kode im Systematischen Verzeichnis aufsuchen.
  3. Wenn Sie den gesuchten Begriff nicht im Alphabetischen Verzeichnis finden, suchen Sie ggf. nach anderen Schreibweisen, nach Synonymen oder bei zusammengesetzten Begriffen nach Wortbestandteilen.
  4. Nur wenn Sie auch dann nichts finden, sollten Sie die Diagnose direkt mit der Systematik verschlüsseln, indem Sie in der Systematik das passende Kapitel, die passende Gruppe und dann den passenden Kode suchen.

Bitte beachten Sie, dass beim Kodieren mit der GM-Fassung bereichsspezifische Kodierrichtlinien der Selbstverwaltung gelten.

EDV-gestützte Verschlüsselungssysteme arbeiten nach demselben Prinzip. Ihr EDV-System sollte daher neben der Systematik wegen der vielen Synonyme auch das Alphabet enthalten.

Informationen zum Alphabetisches Verzeichnis vs. Diagnosenthesaurus (IDT) für die ICD-10-GM (SGB-V)

Wozu dienen die Kapitel XX und XXI der ICD-10?

Die Kapitel XX "Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität" und XXI "Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen" der ICD-10 der WHO entsprechen der E- bzw. der V-Zusatzklassifikation in der ICD-9. In der SGB-V-Ausgabe und in der German Modification der ICD-10 ist für die Verschlüsselung nur eine Auswahl dieser Schlüsselnummern zugelassen - viele davon nur in Ergänzung anderer Schlüsselnummern zur näheren Diagnosespezifizierung.

Kapitel XX ist wichtig für die Verschlüsselung von Todesursachen mit der ICD-10-WHO.

Bei der Verschlüsselung der Morbidität mit der ICD-10-SGB-V und der ICD-10-GM dürfen Schlüsselnummern aus diesem Kapitel nur zusätzlich zu anderen Schlüsselnummern verwendet werden, z.B. um die äußere Ursache einer Verletzung anzugeben. So ist z.B. "Fraktur der Patella durch Angefahrenwerden von einem LKW" als S82.0 zu verschlüsseln. Zusätzlich kann V99! vergeben werden, um die Ursache "Transportmittelunfall" zu verschlüsseln. Keinesfalls dürfen die mit Ausrufezeichen gekennzeichneten Kodes als alleinige Schlüsselnummer benutzt werden.

Kapitel XXI dient der Verschlüsselung all jener Zustände, die zur Inanspruchnahme medizinischer Leistungen führen, die aber keine eigentlichen krankhaften Zustände sind und daher nicht in den Kapiteln I bis XIX aufgeführt sind. Hierunter fallen z.B. Vorsorgeuntersuchungen oder Impfungen.