BfArM - Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Navigation und Service

Bayern ist Spitzenreiter bei Anbau von Schlafmohn

Nummer 2/23 vom 22.05.2023

In Deutschland wurde im Jahr 2022 auf 788 Hektar Schlafmohn (Papaver somniferum) angebaut. Nachdem die Anbaufläche in den vergangenen Jahren stetig angestiegen war und 2021 mit 1077 Hektar einen Höchstwert erreicht hatte, ging die Anbaufläche damit erstmals wieder zurück. Das ergibt eine aktuelle Auswertung der beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) angesiedelten Bundesopiumstelle.

Spitzenreiter unter den Bundesländern mit einer Anbaufläche von 182 Hektar ist Bayern. Sachsen wird damit erstmals seit vielen Jahren von der Spitzenposition verdrängt und folgt mit 147 Hektar auf Platz 2. An dritter Position steht Hessen mit 98 Hektar, dicht gefolgt von Niedersachsen mit 87 Hektar angebautem Schlafmohn. Mit dem Anbau von Schlafmohn wird Schlafmohnsamen gewonnen. Dieser wird als Lebensmittel, z.B. in Backwerk eingesetzt oder zu kaltgepressten Ölen weiterverarbeitet.

Gegenüber der Gesamtanbaufläche steigt die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe an, die Schlafmohn anbauen. Rund 270 Betriebe sind aktuell im Besitz der erforderlichen betäubungsmittelrechtlichen Erlaubnis nach § 3 Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Auch in privaten Gärten ist Schlafmohn immer häufiger zu finden. Derzeit ist 61 Personen in Deutschland der Anbau von Schlafmohn zu privaten Zwecken erlaubt.

In Deutschland unterstehen die Pflanzen und Pflanzenteile von Papaver somniferum den betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften. Dies ist vor allem auf das im Milchsaft der Pflanze enthaltene Morphin zurückzuführen. Für den Anbau ist daher, unabhängig von der Zahl der Pflanzen, eine betäubungsmittelrechtliche Erlaubnis nach § 3 BtMG erforderlich, die bei der Bundesopiumstelle beantragt werden muss. Das gilt nicht nur für die gewerbliche, sondern auch für die private Nutzung, etwa im Garten. Angebaut werden dürfen ausschließlich morphinarme Sorten. Hierzu zählen die beiden Sommermohnsorten "Mieszko" und "VIOLA" sowie die Wintermohnsorte "ZENO MORPHEX" mit einem Morphingehalt von jeweils unter 0,02 %.

Weitere Zahlen und Grafiken finden Sie hier: Anbau von Schlafmohn im Jahr 2022

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK