BfArM - Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

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Topiramathaltige Arzneimittel: Risiken bei der Anwendung von Topiramat in der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter

Wirkstoff: Topiramat

01.12.2023 - Bescheid im Stufenplanverfahren

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) setzt mit Bescheid vom 22. November 2023 den einstimmigen Beschluss der Koordinierungsgruppe für Verfahren der gegenseitigen Anerkennung und dezentrale Verfahren - Human (CMDh) vom 11.Oktober 2023 zu topiramathaltigen Arzneimitteln um. Damit wird das europäische Risikobewertungsverfahren nach Artikel 31 der Richtlinie 2001/83/EG zu topiramathaltigen Arzneimitteln abgeschlossen.

Die deutschen Texte sind unter folgendem Link unter "Position provided by CMDh" zu finden:

13.10.2023 - Entscheidung der CMDh

Neue Maßnahmen zur Vermeidung von Topiramatexposition in der Schwangerschaft

Weitere Anwendungsbeschränkungen; Einführung eines Schwangerschaftsverhütungsprogramms

Am 11. Oktober hat die Koordinierungsgruppe für Verfahren der gegenseitigen Anerkennung und der dezentralen Verfahren (CMDh) neuen Maßnahmen im Konsens zugestimmt. Diese hatte der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) im September empfohlen, um die Exposition von Kindern gegenüber topiramathaltigen Arzneimitteln im Mutterleib zu vermeiden, da das Arzneimittel nach Exposition während der Schwangerschaft das Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen erhöhen kann. Es ist bereits bekannt, dass Topiramat bei Anwendung während der Schwangerschaft schwere Fehlbildungen verursacht.

Die Maßnahmen werden von den Mitgliedstaaten, in denen die Arzneimittel zugelassen sind, direkt umgesetzt.

Topiramathaltige Arzneimittel werden in der Europäischen Union (EU) zur Behandlung von Epilepsie und zur Vorbeugung von Migräne eingesetzt. In einigen EU-Mitgliedsstaaten wird der Arzneistoff auch in Kombination mit Phentermin zur Gewichtsreduktion eingesetzt. Derzeit darf Topiramat nicht zur Vorbeugung von Migräne oder zur Kontrolle des Körpergewichts während der Schwangerschaft angewendet werden. Patientinnen, die schwanger werden können, müssen während der Einnahme von Topiramat eine wirksame Verhütungsmethode anwenden.

Patientinnen, die Topiramat zur Behandlung von Epilepsie einnehmen, sollten das Arzneimittel nicht während der Schwangerschaft anwenden, es sei denn, es steht keine andere geeignete Behandlung zur Verfügung.

Die CMDh hat außerdem zusätzlichen Maßnahmen in Form eines Schwangerschaftsverhütungs-programms zugestimmt, um zu verhindern, dass Kinder im Mutterleib mit Topiramat in Kontakt kommen. Durch diese Maßnahmen werden alle Frauen und Mädchen, die Kinder bekommen können, über die Risiken der Einnahme von Topiramat während der Schwangerschaft und über die Notwendigkeit eine Schwangerschaft während der Einnahme von Topiramat zu vermeiden, informiert.

Angehörige der Gesundheitsberufe sollten sicherstellen, dass alle Patientinnen, die schwanger werden können über die Risiken der Einnahme von Topiramat während der Schwangerschaft vollständig informiert sind. Alternative Behandlungsmöglichkeiten sollten in Betracht gezogen werden und die Notwendigkeit einer Behandlung mit Topiramat sollte mindestens einmal jährlich neu bewertet werden.

Die Produktinformation für topiramathaltige Arzneimittel wird aktualisiert, um die Risiken und die zu ergreifenden Maßnahmen noch deutlicher herauszustellen. Patientinnen und Angehörige der Gesundheitsberufe erhalten Schulungsmaterial über die Risiken der Einnahme von Topiramat während der Schwangerschaft und mit jeder Arzneimittelpackung wird den Patientinnen eine Patientenkarte zur Verfügung gestellt. Es wird auch ein sichtbarer Warnhinweis auf der äußeren Verpackung des Arzneimittels angebracht.

Diese Maßnahmen ergeben sich aus der Überprüfung der verfügbaren Daten durch den PRAC, einschließlich drei aktueller Beobachtungsstudien [1],[2],[3]. Zwei dieser Studien, bei denen weitestgehend dieselben Datensätze herangezogen wurden, deuten darauf hin, dass Kinder von Müttern mit Epilepsie, die im Mutterleib Topiramat ausgesetzt waren, im Vergleich zu Kindern von Müttern mit Epilepsie, die keine Antiepileptika einnahmen, ein zwei- bis dreifach höheres Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen haben. Zu diesen gehören insbesondere Autismus-Spektrum-Störungen, geistige Behinderung oder Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Die dritte Studie zeigte kein erhöhtes Risiko für diese Folgen bei Kindern von Müttern, die während der Schwangerschaft Topiramat ausgesetzt waren, im Vergleich zu Kindern von Frauen mit Epilepsie, die keine Antiepileptika einnahmen.

In seiner Bewertung bestätigte der PRAC die bekannten erhöhten Risiken für Fehlbildungen und Wachstumsstörungen des ungeborenen Kindes, wenn Mütter während der Schwangerschaft Topiramat anwenden. Bei Frauen, die während der Schwangerschaft Topiramat einnehmen, weisen 4 bis 9 von 100 Kindern Fehlbildungen auf, verglichen mit 1 bis 3 von 100 Kindern, die von Frauen geboren werden, die keine solche Behandlung erhielten. Außerdem waren etwa 18 von 100 Kindern kleiner und wogen bei der Geburt weniger als erwartet, wenn die Mütter während der Schwangerschaft Topiramat eingenommen hatten, verglichen mit 5 von 100 Kindern von Müttern ohne Epilepsie und ohne Einnahme von Antiepileptika.

Während der Überprüfung beriet sich der PRAC auch mit einer Gruppe von Experten, Patientenvertretern und Spezialisten.

Die pharmazeutischen Unternehmen, die topiramathaltige Arzneimittel vermarkten, müssen eine Arzneimittelanwendungsstudie sowie Umfragen bei Angehörigen der Gesundheitsberufe und Patienten durchführen, um die Wirksamkeit der neuen Maßnahmen zu bewerten.

Mit der Zustimmung der CMDh zu den Empfehlungen des PRAC werden diese Maßnahmen nun in allen Mitgliedstaaten, in denen diese Arzneimittel zugelassen sind, umgesetzt.

[1] Bjørk M, Zoega H, Leinonen MK, et al. Association of Prenatal Exposure to Antiseizure Medication With Risk of Autism and Intellectual Disability. JAMA Neurol. 2022 Jul 1;79(7):672-681. doi: 10.1001/jamaneurol.2022.1269.

[2] Dreier JW, Bjørk M, Alvestad S, et al. Prenatal Exposure to Antiseizure Medication and Incidence of Childhood- and Adolescence-Onset Psychiatric Disorders. JAMA Neurol. 2023 Jun 1;80(6):568-577. doi: 10.1001/jamaneurol.2023.0674.

[3] Hernandez-Diaz S, Straub L, Bateman B, et al. Topiramate During Pregnancy and the Risk of Neurodevelopmental Disorders in Children. In: ABSTRACTS of ICPE 2022, the 38th International Conference on Pharmacoepidemiology and Therapeutic Risk Management (ICPE), Copenhagen, Denmark, 26–28 August, 2022. Pharmacoepidemiol Drug Saf, 2022; 31 Suppl 2:3-678, abstract 47.

Informationen für Patientinnen und Patienten

  • Die Exposition gegenüber Topiramat im Mutterleib kann Fehlbildungen bei Kindern verursachen und exponierte Neugeborene können bei der Geburt kleiner sein und weniger wiegen als erwartet. Ferner kann die Exposition gegenüber Topiramat im Mutterleib auch das Risiko für Probleme bei der Entwicklung der Gehirnfunktion erhöhen, wie z. B. Autismus-Spektrum-Störungen, geistige Behinderung oder Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS).
  • Wenn Sie schwanger sind oder schwanger werden können, gibt es wichtige Einschränkungen für die Einnahme von Topiramat:

    • Sie dürfen Topiramat nicht zur Vorbeugung von Migräne oder zur Gewichtskontrolle anwenden, wenn Sie schwanger sind. Wenn Sie schwanger werden können, dürfen Sie Topiramat bei diesen Erkrankungen nicht anwenden, es sei denn, Sie verwenden eine hochwirksame Verhütungsmethode.
    • Wenn Sie Epilepsie haben, dürfen Sie Topiramat nicht einnehmen, wenn Sie schwanger sind, es sei denn, es gibt keine anderen Behandlungsmöglichkeiten, mit denen Sie Ihre Krampfanfälle wirksam kontrollieren können.
    • Wenn Sie Epilepsie haben und schwanger werden können, dürfen Sie Topiramat nicht anwenden, es sei denn, Sie verwenden eine hochwirksame Verhütungsmethode. Wenn Sie eine Schwangerschaft planen, und Topiramat die einzige Behandlungsmethode ist, die Ihnen eine ausreichende Anfallskontrolle bietet, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Dieser wird Sie über die Risiken der Einnahme von Topiramat und auch über die Risiken von Krampfanfällen während der Schwangerschaft informieren.
  • Wenn Sie schwanger werden können, wird Ihr Arzt Ihnen Informationen geben, damit Sie die Risiken der Einnahme von Topiramat während der Schwangerschaft verstehen. Dies erfolgt sowohl vor Beginn der Behandlung mit Topiramat als auch mindestens einmal pro Jahr während der Behandlung.
  • Wenn Sie schwanger werden können, sollten Sie während der Einnahme topiramathaltiger Arzneimittel immer eine wirksame Methode zur Empfängnisverhütung anwenden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, welche Verhütungsmethode für Sie geeignet ist, während Sie topiramathaltige Arzneimittel einnehmen.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie planen schwanger zu werden. Setzen Sie die wirksame Empfängnisverhütung nicht ab, bevor Sie mit Ihrem Arzt über eine alternative Behandlung gesprochen haben. Wenn Sie topiramathaltige Arzneimittel zur Behandlung einer Epilepsie einnehmen, beenden Sie die Einnahme des Arzneimittels nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt, da dies Ihnen oder Ihrem ungeborenen Kind schaden könnte.
  • Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn Sie schwanger werden oder vermuten schwanger zu sein.
  • Wenn Sie Fragen oder Bedenken haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Informationen für Angehörige der Gesundheitsberufe

  • Es ist bereits bekannt, dass die Einnahme von Topiramat während der Schwangerschaft schwere kongenitale Fehlbildungen und eine Wachstumsrestriktion des Fötus verursachen können. Neuere Daten deuten sogar auf ein möglicherweise erhöhtes Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen nach der Einnahme von Topiramat während der Schwangerschaft hin.
  • Zur Migräneprophylaxe oder zur Gewichtskontrolle ist Topiramat in der Schwangerschaft kontraindiziert. Topiramat muss abgesetzt werden, wenn die Patientin schwanger wird oder eine Schwangerschaft plant. Patientinnen im gebärfähigen Alter sollten während der Behandlung und für mindestens 4 Wochen nach Beendigung der Behandlung mit Topiramat eine hochwirksame Verhütungsmethode anwenden.
  • Bei der Epilepsietherapie ist Topiramat während der Schwangerschaft kontraindiziert, es sei denn, es gibt keine geeignete Behandlungsalternative. Topiramat ist auch bei Frauen im gebärfähigen Alter mit Epilepsie kontraindiziert, die keine hochwirksame Verhütungsmethode anwenden. Die einzige Ausnahme ist eine Frau, für die es keine geeignete Behandlungsalternative gibt, die aber eine Schwangerschaft plant und die umfassend über die Risiken der Einnahme von Topiramat während der Schwangerschaft informiert wurde.
  • Unabhängig von der Indikation sollte Topiramat bei Frauen im gebärfähigen Alter nur dann angewendet werden, wenn die folgenden Voraussetzungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms erfüllt sind:

    • ein Schwangerschaftstest vor Beginn der Behandlung;
    • Aufklärung über die Risiken der Behandlung mit Topiramat und die Notwendigkeit einer hochwirksamen Empfängnisverhütung während der Behandlung;
    • mindestens einmal jährlich eine Überprüfung der laufenden Behandlung durch Ausfüllen eines Formulars zur Bestätigung der Risikoaufklärung für Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter. Um zu bestätigen, dass geeignete Maßnahmen ergriffen wurden, gehen Patienten und verschreibende Ärzte dieses Formular zu Beginn der Behandlung und bei jeder jährlichen Überprüfung durch, sowie wenn die Patientin eine Schwangerschaft plant oder schwanger geworden ist. Es sollte sichergestellt werden, dass die Patientin vollständig informiert ist und die Risiken und zu treffenden Maßnahmen verstanden hat.
  • Die Behandlung mit Topiramat bei Patientinnen im gebärfähigen Alter sollte von einem in der Behandlung von Epilepsie oder Migräne erfahrenen Arzt eingeleitet und überwacht werden. Die Behandlung mit Topiramat/ Phentermin sollte von einem Arzt mit Erfahrung in der Gewichtskontrolle durchgeführt werden. Es sollten alternative therapeutische Möglichkeiten in Betracht gezogen werden und die Notwendigkeit der Behandlung sollte mindestens einmal jährlich gemeinsam mit der Patientin neu bewertet werden. Eine laufende Behandlung sollte erneut bewertet werden, um zu bestätigen, dass die oben genannten Maßnahmen ergriffen wurden.

Ein Rote-Hand-Brief wird zu gegebener Zeit an die Angehörigen der Heilberufe versendet, die das Arzneimittel verschreiben, abgeben oder verabreichen. Er wird auf der BfArM-Homepage und auf der EMA-Website (englische Fassung) veröffentlicht werden.

Mehr über die Arzneimittel

Topiramat wird allein oder zusammen mit anderen Arzneimitteln zur Vorbeugung epileptischer Anfälle eingesetzt. Das Arzneimittel wird auch zur Vorbeugung von Migränekopfschmerzen und in einigen EU-Ländern in Kombination mit Phentermin zur Gewichtsreduktion eingesetzt.

Topiramathaltige Arzneimittel sind in der Europäischen Union (EU) unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich, darunter Topamax. Außerdem gibt es mehrere Generika. In einigen EU-Ländern, nicht aber in Deutschland, ist Topiramat in Kombination mit Phentermin als Qsiva erhältlich.

Mehr über das Verfahren

Die Überprüfung topiramathaltiger Arzneimittel wurde auf Antrag Frankreichs gemäß Artikel 31 der Richtlinie 2001/83/EG eingeleitet. Sie steht im Zusammenhang mit einer Überprüfung der Sicherheitssignale, die im Juli 2022 begann und im September 2022 abgeschlossen wurde.

Die Überprüfung wurde vom PRAC durchgeführt, der für die Bewertung von Sicherheitsfragen bei Humanarzneimitteln zuständig ist und eine Reihe von Empfehlungen abgegeben hat. Da alle topiramathaltigen Arzneimittel national zugelassen sind, werden die Empfehlungen des PRAC an die Koordinierungsgruppe für Verfahren der gegenseitigen Anerkennung und dezentrale Verfahren (CMDh) weitergeleitet, die eine Position abgeben wird. Die CMDh ist ein Gremium, das die EU-Mitgliedsstaaten einschließlich Island, Lichtenstein und Norwegen vertritt. Sie ist dafür verantwortlich, harmonisierte Sicherheitsstandards für alle Arzneimittel zu gewährleisten, die im Rahmen nationaler Verfahren in Europa zugelassen sind.

Da die CMDh Position im Konsens angenommen wurde, wird diese von den Mitgliedstaaten, in denen die Arzneimittel zugelassen sind, direkt umgesetzt.

Hinweis:
Die pharmazeutischen Unternehmer, an die der Stufenplanbescheid gerichtet sein wird, werden gebeten, die Änderungen in den Produktinformationen mit der Funktionsstruktur-Nummer (SKNR) 6532 (Stichwort „Referral topiramathaltige Arzneimittel- “) anzuzeigen.

01.09.2023 - Empfehlung des PRAC

PRAC empfiehlt neue Maßnahmen zur Vermeidung einer Topiramat-Exposition in der Schwangerschaft

Weitere Anwendungsbeschränkungen; Einführung eines Schwangerschaftsverhütungsprogramms

Der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) empfiehlt neue Maßnahmen, um die Exposition von Kindern gegenüber topiramathaltigen Arzneimitteln im Mutterleib zu vermeiden da das Arzneimittel nach Exposition während der Schwangerschaft das Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen erhöhen kann. Es ist bereits bekannt, dass Topiramat bei Anwendung während der Schwangerschaft schwere Fehlbildungen verursachen kann.

Topiramathaltige Arzneimittel werden in der Europäischen Union (EU) zur Behandlung von Epilepsie und zur Vorbeugung von Migräne eingesetzt. In einigen EU-Ländern wird das Medikament auch in Kombination mit Phentermin zur Gewichtsreduktion eingesetzt. Derzeit darf Topiramat nicht zur Vorbeugung von Migräne oder zur Kontrolle des Körpergewichts während der Schwangerschaft angewendet werden. Patientinnen im gebärfähigen Alter müssen während der Einnahme von Topiramat eine wirksame Verhütungsmethode anwenden.

Für Patientinnen, die Topiramat zur Behandlung von Epilepsie anwenden, empfiehlt der PRAC nun, das Arzneimittel nicht während der Schwangerschaft anzuwenden, es sei denn, es steht keine andere geeignete Behandlung zur Verfügung.

Der PRAC empfiehlt außerdem zusätzliche Maßnahmen in Form eines Schwangerschaftsverhütungsprogramms, um zu verhindern, dass Kinder im Mutterleib mit Topiramat in Kontakt kommen. Durch diese Maßnahmen werden alle Frauen und Mädchen im gebärfähigen Alter über die Risiken der Einnahme von Topiramat während der Schwangerschaft und über die Notwendigkeit, eine Schwangerschaft während der Einnahme von Topiramat zu vermeiden, informiert.

Angehörige der Gesundheitsberufe sollten sicherstellen, dass alle Patientinnen im gebärfähigen Alter über die Risiken der Einnahme von Topiramat während der Schwangerschaft vollständig informiert sind. Es sollten alternative Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden und die Notwendigkeit einer Behandlung mit Topiramat sollte mindestens einmal jährlich neu bewertet werden.

Die Produktinformation für topiramathaltige Arzneimittel wird aktualisiert, um die Risiken und die zu ergreifenden Maßnahmen noch deutlicher herauszustellen. Patienten und Angehörige der Gesundheitsberufe werden Schulungsmaterial über die Risiken der Einnahme von Topiramat während der Schwangerschaft erhalten und mit jeder Arzneimittelpackung wird den Patienten eine Patientenkarte ausgehändigt. Es wird auch ein sichtbarer Warnhinweis auf die äußere Verpackung des Arzneimittels angebracht.

Die Empfehlungen ergeben sich aus der Überprüfung der verfügbaren Daten durch den PRAC, einschließlich drei aktueller Beobachtungsstudien [1],[2],[3]. Zwei dieser Studien, bei denen weitestgehend dieselben Datensätze herangezogen wurden, deuten darauf hin, dass Kinder von Müttern mit Epilepsie, die im Mutterleib Topiramat ausgesetzt waren, im Vergleich zu Kindern von Müttern mit Epilepsie, die keine Antiepileptika einnahmen, ein zwei- bis dreifach höheres Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen haben. Zu diesen gehören, insbesondere Autismus-Spektrum-Störungen, geistige Behinderung oder Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Die dritte Studie zeigte kein erhöhtes Risiko für diese Folgen bei Kindern von Müttern, die während der Schwangerschaft Topiramat ausgesetzt waren, im Vergleich zu Kindern von Frauen mit Epilepsie, die keine Antiepileptika einnahmen.

In seiner Bewertung bestätigte der PRAC die bekannten erhöhten Risiken von Fehlbildungen und Wachstumsstörungen des ungeborenen Kindes, wenn Mütter während der Schwangerschaft Topiramat einnahmen. Bei Frauen, die während der Schwangerschaft Topiramat einnehmen, weisen 4 bis 9 von 100 Kindern Fehlbildungen auf, verglichen mit 1 bis 3 von 100 Kindern, die von Frauen geboren werden, die keine solche Behandlung erhielten. Außerdem waren etwa 18 von 100 Kindern kleiner und wogen bei der Geburt weniger als erwartet, wenn die Mütter während der Schwangerschaft Topiramat eingenommen hatten, verglichen mit 5 von 100 Kindern von Müttern ohne Epilepsie und ohne Einnahme von Antiepileptika.

Während der Überprüfung beriet sich der PRAC auch mit einer Gruppe von Experten, Patientenvertretern und Spezialisten.

Die Unternehmen, die topiramathaltige Arzneimittel vermarkten, müssen eine Arzneimittelanwendungsstudie sowie Umfragen bei Angehörigen der Gesundheitsberufe und Patienten durchführen, um die Wirksamkeit der neuen Maßnahmen zu bewerten.

Die Empfehlung des PRAC wird nun an die Koordinierungsgruppe für Verfahren der gegenseitigen Anerkennung und dezentrale Verfahren - Human (CMDh)[4] weitergeleitet, die eine Stellungnahme abgeben wird.

[1] Bjørk M, Zoega H, Leinonen MK, et al. Association of Prenatal Exposure to Antiseizure Medication With Risk of Autism and Intellectual Disability. JAMA Neurol. 2022 Jul 1;79(7):672-681. doi: 10.1001/jamaneurol.2022.1269.

[2] Dreier JW, Bjørk M, Alvestad S, et al. Prenatal Exposure to Antiseizure Medication and Incidence of Childhood- and Adolescence-Onset Psychiatric Disorders. JAMA Neurol. 2023 Jun 1;80(6):568-577. doi: 10.1001/jamaneurol.2023.0674.

[3] Hernandez-Diaz S, Straub L, Bateman B, et al. Topiramate During Pregnancy and the Risk of Neurodevelopmental Disorders in Children. In: ABSTRACTS of ICPE 2022, the 38th International Conference on Pharmacoepidemiology and Therapeutic Risk Management (ICPE), Copenhagen, Denmark, 26–28 August, 2022. Pharmacoepidemiol Drug Saf, 2022; 31 Suppl 2:3-678, abstract 47.

[4] Die CMDh ist ein Gremium, das die EU-Mitgliedsstaaten einschließlich Island, Lichtenstein und Norwegen vertritt.

Informationen für Patientinnen und Patienten

  • Die Exposition gegenüber Topiramat im Mutterleib kann Fehlbildungen bei Kindern verursachen und exponierte Neugeborene können bei der Geburt kleiner sein und weniger wiegen als erwartet. Ferner kann die Exposition gegenüber Topiramat im Mutterleib auch das Risiko für Probleme bei der Entwicklung der Gehirnfunktion erhöhen, wie z. B. Autismus-Spektrum-Störungen, geistige Behinderung oder Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS).
  • Wenn Sie schwanger sind oder gebärfähig sind, gibt es wichtige Einschränkungen für die Einnahme von Topiramat:

    • Sie dürfen Topiramat nicht zur Migräneprophylaxe oder zur Gewichtskontrolle anwenden, wenn Sie schwanger sind. Wenn Sie gebärfähig sind, dürfen Sie Topiramat bei diesen Erkrankungen nicht anwenden, es sei denn, Sie verwenden eine hochwirksame Verhütungsmethode.
    • Wenn Sie Epilepsie haben, dürfen Sie Topiramat nicht einnehmen, wenn Sie schwanger sind, es sei denn, es gibt keine anderen Behandlungsmöglichkeiten, mit denen Sie Ihre Krampfanfälle wirksam kontrollieren können.
    • Wenn Sie Epilepsie haben und eine Schwangerschaft eintreten könnte, dürfen Sie Topiramat nicht anwenden, es sei denn, Sie verwenden eine hochwirksame Verhütungsmethode. Wenn Sie eine Schwangerschaft planen, und Topiramat die einzige Behandlungsmethode ist, die Ihnen eine ausreichende Anfallskontrolle bietet, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Dieser wird Sie über die Risiken der Einnahme von Topiramat und auch über die Risiken von Krampfanfällen während der Schwangerschaft informieren.
  • Wenn Sie gebärfähig sind, wird Ihr Arzt Ihnen Informationen geben, damit Sie die Risiken der Einnahme von Topiramat während der Schwangerschaft verstehen. Dies erfolgt sowohl vor Beginn der Behandlung mit Topiramat als auch mindestens einmal pro Jahr während der Behandlung.
  • Wenn Sie gebärfähig sind, sollten Sie während der Einnahme topiramathaltiger Arzneimittel immer eine wirksame Methode zur Empfängnisverhütung anwenden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, welche Verhütungsmethode für Sie geeignet ist, während Sie topiramathaltige Arzneimittel einnehmen.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine Schwangerschaft planen. Setzen Sie die wirksame Empfängnisverhütung nicht ab, bevor Sie mit Ihrem Arzt über eine alternative Behandlung gesprochen haben. Wenn Sie topiramathaltige Arzneimittel zur Behandlung einer Epilepsie einnehmen, beenden Sie die Einnahme des Arzneimittels nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt, da dies Ihnen oder Ihrem ungeborenen Kind schaden könnte.
  • Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn Sie schwanger werden oder vermuten schwanger zu sein.
  • Wenn Sie Fragen oder Bedenken haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Informationen für Angehörige der Gesundheitsberufe

  • Es ist bereits bekannt, dass die Einnahme von Topiramat während der Schwangerschaft schwere kongenitale Fehlbildungen und eine Wachstumseinschränkung des Fötus verursachen können. Neuere Daten deuten sogar auf ein möglicherweise erhöhtes Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen nach der Einnahme von Topiramat während der Schwangerschaft hin.
  • Topiramat ist zur Migräneprophylaxe oder zur Gewichtskontrolle in der Schwangerschaft kontraindiziert. Topiramat muss abgesetzt werden, wenn die Patientin schwanger wird oder eine Schwangerschaft plant. Patientinnen im gebärfähigen Alter sollten während der Behandlung und für mindestens 4 Wochen nach Beendigung der Behandlung mit Topiramat eine hochwirksame Verhütungsmethode anwenden.
  • Bei der Epilepsietherapie ist Topiramat während der Schwangerschaft kontraindiziert, es sei denn, es gibt keine geeignete Behandlungsalternative. Topiramat ist auch bei Frauen im gebärfähigen Alter mit Epilepsie kontraindiziert, die keine hochwirksame Verhütungsmethode anwenden. Die einzige Ausnahme ist eine Frau, für die es keine geeignete Behandlungsalternative gibt, die aber eine Schwangerschaft plant und die umfassend über die Risiken der Einnahme von Topiramat während der Schwangerschaft informiert ist.
  • Unabhängig von der Indikation sollte Topiramat bei Frauen im gebärfähigen Alter nur dann angewendet werden, wenn die folgenden Voraussetzungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms erfüllt sind:

    • ein Schwangerschaftstest vor Beginn der Behandlung;
    • Aufklärung über die Risiken der Behandlung mit Topiramat und die Notwendigkeit einer hochwirksamen Empfängnisverhütung während der Behandlung;
    • mindestens einmal jährlich eine Überprüfung der laufenden Behandlung durch Ausfüllen eines Formulars zur Bestätigung der Risikoaufklärung für Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter. Um zu bestätigen, dass geeignete Maßnahmen ergriffen wurden, gehen Patienten und verschreibende Ärzte dieses Formular zu Beginn der Behandlung und bei jeder jährlichen Überprüfung durch, sowie wenn die Patientin eine Schwangerschaft plant oder schwanger geworden ist. Es sollte sichergestellt werden, dass die Patientin vollständig informiert ist und die Risiken und zu treffenden Maßnahmen verstanden hat.
  • Die Behandlung mit Topiramat bei Patientinnen im gebärfähigen Alter sollte von einem in der Behandlung von Epilepsie oder Migräne erfahrenen Arzt eingeleitet und überwacht werden. Die Behandlung mit Topiramat/Phentermin sollte von einem Arzt mit Erfahrung in der Gewichtskontrolle durchgeführt werden. Es sollten alternative therapeutische Möglichkeiten in Betracht gezogen werden und die Notwendigkeit der Behandlung sollte mindestens einmal jährlich gemeinsam mit der Patientin neu bewertet werden. Die laufende Behandlung sollte erneut bewertet werden, um zu bestätigen, dass die oben genannten Maßnahmen ergriffen wurden.

Ein Rote-Hand-Brief wird zu gegebener Zeit an die Angehörigen der Heilberufe versendet, die das Arzneimittel verschreiben, abgeben oder verabreichen. Er wird auf der BfArM-Homepage und auf der EMA-Website (englische Fassung) veröffentlicht werden.

Mehr über die Arzneimittel

Topiramat wird allein oder zusammen mit anderen Arzneimitteln zur Vorbeugung epileptischer Anfälle eingesetzt. Das Arzneimittel wird auch zur Vorbeugung von Migränekopfschmerzen und in einigen EU-Ländern in Kombination mit Phentermin zur Gewichtsreduktion eingesetzt.

Topiramathaltige Arzneimittel sind in der Europäischen Union (EU) unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich, darunter Topamax und mehrere Generika. In einigen EU-Ländern, nicht aber in Deutschland, ist Topiramat in Kombination mit Phentermin als Qsiva erhältlich.

Mehr über das Verfahren

Die Überprüfung topiramathaltiger Arzneimittel wurde auf Antrag Frankreichs gemäß Artikel 31 der Richtlinie 2001/83/EG eingeleitet. Sie steht im Zusammenhang mit einer Überprüfung der Sicherheitssignale, die im Juli 2022 begann und im September 2022 abgeschlossen wurde.

Die Überprüfung wurde vom PRAC durchgeführt, der für die Bewertung von Sicherheitsfragen bei Humanarzneimitteln zuständig ist und eine Reihe von Empfehlungen abgegeben hat. Da alle topiramathaltigen Arzneimittel national zugelassen sind, werden die Empfehlungen des PRAC an die Koordinierungsgruppe für Verfahren der gegenseitigen Anerkennung und dezentrale Verfahren (CMDh) weitergeleitet, die eine Position abgeben wird. Die CMDh ist ein Gremium, das die EU-Mitgliedsstaaten einschließlich Island, Lichtenstein und Norwegen vertritt. Sie ist dafür verantwortlich, harmonisierte Sicherheitsstandards für alle Arzneimittel zu gewährleisten, die im Rahmen nationaler Verfahren in Europa zugelassen sind.

02.09.2022 - Start des Verfahrens

Der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat mit einer Überprüfung topiramathaltiger Arzneimittel bezüglich des Risikos von neurologischen Entwicklungsstörungen bei Kindern begonnen, deren Mütter während der Schwangerschaft Topiramat eingenommen haben. Topiramathaltige Arzneimittel sind in der Europäischen Union (EU) zur Behandlung von Epilepsie, zur Vorbeugung von Migräne und in einigen Ländern in Kombination mit Phentermin zur Gewichtsreduktion zugelassen.

Es ist bekannt, dass die Einnahme von topiramathaltigen Arzneimitteln bei schwangeren Frauen das Risiko von Fehlbildungen erhöht. Frauen mit Epilepsie, die wegen ihrer Anfälle mit topiramathaltigen Arzneimitteln behandelt werden, wird geraten, eine Schwangerschaft zu vermeiden und ihren Arzt um Rat zu fragen, wenn sie schwanger werden möchten. Topiramathaltige Arzneimittel dürfen nicht zur Vorbeugung von Migräne oder zur Kontrolle des Körpergewichts bei schwangeren Frauen und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine hochwirksamen Verhütungsmethoden (Empfängnisverhütung) anwenden, angewendet werden.

Auslöser für die Überprüfung war eine aktuelle Studie (Bjørk M, Zoega H, Leinonen MK, et al. Association of Prenatal Exposure to Antiseizure Medication With Risk of Autism and Intellectual Disability. JAMA Neurol. Veröffentlicht online 31.Mai 2022. doi:10.1001/jamaneurol.2022.1269), die auf ein potentiell erhöhtes Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen, insbesondere Autismus-Spektrum-Störungen und geistige Behinderung, bei Kindern hinwies, deren Mütter während der Schwangerschaft topiramathaltige Arzneimittel einnahmen.  
Die Studie stützte sich auf Daten aus mehreren nordischen Ländern (Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden) und umfasste Informationen von mehr als 24.000 Kindern, die vor ihrer Geburt mindestens einem Antiepileptikum ausgesetzt waren. Von diesen Kindern waren 471 allein Topiramat ausgesetzt, darunter 246 Kinder von Müttern, die an Epilepsie litten.

Der PRAC hat im Juli 2022 mit der Überprüfung der Studienergebnisse im Rahmen einer Sicherheitssignalbewertung begonnen. Der Ausschuss wird nun eine eingehende Prüfung der verfügbaren Daten zu Nutzen und Risiken der Anwendung topiramathaltiger Arzneimittel bei Schwangeren und Frauen im gebärfähigen Alter in den zugelassenen Indikationen vornehmen. Der Ausschuss wird sich insbesondere mit den derzeitigen Maßnahmen zur Risikominimierung befassen und prüfen, ob zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind, um die Risiken der Anwendung topiramathaltiger Arzneimittel bei diesen Frauen zu minimieren.

Solange die Überprüfung andauert, sollten topiramathaltige Arzneimittel weiterhin gemäß der zugelassenen Produktinformation angewendet werden. Frauen sollten alle Fragen oder Bedenken bezüglich ihrer Behandlung mit topiramathaltigen Arzneimitteln mit ihrem Arzt oder Apotheker besprechen. Die Patientinnen sollten die antiepileptische Behandlung nicht abbrechen, bevor sie mit ihrem Arzt gesprochen haben.

Im Anschluss an diese Überprüfung wird der PRAC eine Empfehlung abgeben, ob die Zulassungen von topiramathaltigen Arzneimitteln aufrechterhalten, geändert, ausgesetzt oder widerrufen werden sollen.

Die EMA wird die Empfehlung des PRAC veröffentlichen, sobald die Überprüfung abgeschlossen ist.

Mehr über die Arzneimittel

Topiramat wird allein oder zusammen mit anderen Arzneimitteln zur Vorbeugung epileptischer Anfälle eingesetzt. Das Arzneimittel wird auch zur Vorbeugung von Migränekopfschmerzen und in einigen EU-Ländern in Kombination mit Phentermin zur Gewichtsreduktion eingesetzt.
Topiramathaltige Arzneimittel sind in der Europäischen Union (EU) unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich, darunter Topamax® und mehrere Generika. In einigen EU-Ländern, nicht aber in Deutschland, ist Topiramat in Kombination mit Phentermin als Qsiva® erhältlich. 

Mehr über das Verfahren

Die Überprüfung topiramathaltiger Arzneimittel wurde auf Antrag Frankreichs gemäß Artikel 31 der Richtlinie 2001/83/EG eingeleitet.

Sie steht im Zusammenhang mit einer Überprüfung der Sicherheitssignale, die im Juli 2022 begann und diesen Monat abgeschlossen wurde.

Die Überprüfung wird vom PRAC durchgeführt, der für die Bewertung von Sicherheitsfragen bei Humanarzneimitteln zuständig ist und eine Reihe von Empfehlungen abgeben wird. Da alle topiramathaltigen Arzneimittel national zugelassen sind, werden die Empfehlungen des PRAC an die Koordinierungsgruppe für Verfahren der gegenseitigen Anerkennung und dezentrale Verfahren (CMDh) weitergeleitet, die dazu Stellung nehmen wird. Die CMDh ist ein Gremium, das die EU-Mitgliedsstaaten einschließlich Island, Lichtenstein und Norwegen vertritt. Sie ist dafür verantwortlich, harmonisierte Sicherheitsstandards für alle Arzneimittel zu gewährleisten, die im Rahmen nationaler Verfahren in Europa zugelassen sind.

Weitere Informationen

Details zu dem Verfahren können unter folgendem Link bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) abgerufen werden:

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